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"Davon wird Altenbach noch lange sprechen"
Von Carsten Blaue
Schriesheim-Altenbach. Dieser Heimkampftag der Ringer des KSV Schriesheim am vergangenen Samstag war etwas Außergewöhnliches. Erstmals überhaupt rang der Kraft-Sport-Verein in Altenbachs Mehrzweckhalle. Ein rundum gelungenes Gastspiel, für dessen Vorbereitung weder der KSV, noch die Altenbacher Ortsverwaltung um Ortsvorsteher Alfred Burkhardt die Mühen gescheut hatte. Es hat sich gelohnt.
Schriesheims Stammpublikum fand den Weg in den Odenwald-Ortsteil ebenso, wie die Altenbacher selbst, darunter Sänger des MGV Liederkranz, dessen Vorsitzender Jürgen Fitzer noch nie zuvor einen Ringkampf gesehen hatte und schwer beeindruckt war. Die TSG-Fußballer kamen gleich in Mannschaftsstärke, unschwer an ihren Trainingsanzügen zu erkennen. Sportlich attraktiv war der Kampf der Zweitligaringer gegen die RG Hausen-Zell. Den Kürzeren zog die Zweite Mannschaft, die dem KSV Malsch gegenüber stand, das Ringer-Event in Altenbach eröffnete und stark begann.
In der ersten Kampfhälfte verbuchten Matthias Schmidt und Johannes Erath Punktsiege, Marc Hartmann war ohne Gegner, und KSV-Freistiltrainer Holger Rotermund legte seinen Gegner auf die Schultern. Nur Dominic Flade gab seinen Kampf ab. So ging der KSV mit 14:5 in Führung, konnte danach aber keinen Kampf mehr für sich entscheiden. Damit verließ Malsch als 14:24-Sieger die Altenbacher Mehrzweckhalle. "Da hat mir heute einfach der Kampfgeist gefehlt", meinte KSV-Chefcoach Peter Fornoff.
Mit dem Auftritt seines Zweitliga-Kaders konnte er dagegen rundum zufrieden sein. Gegen die RG Hausen-Zell gab es acht Siege in zehn Kämpfen, dazu attraktiven, teilweise spektakulären Sport. Auf der Matte endete die Begegnung schließlich 29:9. Entschieden war der Abend aber schon vor dem Wiegen für die Gastgeber mit 40:0, da die Gäste nicht rechtzeitig zur Gewichtsabnahme in der Altenbacher Mehrzweckhalle ankamen. Zwei Staus auf der Autobahn 5 waren die Gründe für die Verspätung der Südbadener. Erst 30 Minuten vor Kampfbeginn kam die RG im Odenwald-Ortsteil an. Doch die Begegnung wurde vor großer Kulisse ausgerungen. Die Stimmung bei den Siegen von Kerim Ferchichi (ohne Gegner), Kai Dittrich, Marek Schum, Nicolae Cojocaru, Attlia Tamas, Marcus Plodek, Carsten Kopp und Georgian Carpen war riesig. Nur Azzeddine Azzaaoui musste sich dem zehn Kilo schwereren Adrian Recorean geschlagen geben. Eine Schrecksekunde gab es im Kampf des grippegeschwächten Benjamin Hofmann. Nach zwei gewonnenen Runden brach der KSV-Athlet völlig entkräftet zusammen, rang den Kampf aber noch zu Ende. KSV-Chef Klaus Grüber hatte die 300 Fans eingangs an ungewohnten Wettkampfort begrüßt.
In Schriesheim würden sowohl die Mehrzweckhalle als traditionelle Wettkampfstätte des KSV, als auch die vereinseigenen Hallen saniert, so Grüber zu den Gründen für das erstmalige Ringen im Ortsteil. Doch warum gerade hier? "Uns verbindet viel mit Altenbach. Wir haben viele treue Fans und Sponsoren aus dem Ort. Ihnen möchten wir heute etwas zurückgeben. Wir werden hier hervorragend unterstützt von Seiten der Verwaltung, allen voran Ortsvorsteher Alfred Burkhardt", zeigte sich der KSV-Vorsitzende dankbar.
Burkhardt freute sich mit den Altenbachern über das Gastspiel des KSV: "Es ist eine Premiere, dass wir hier heute einen Bundesliga-Kampf sehen." Nach der Begegnung war auch er begeistert: "Kompliment an den Verein. Von diesem Tag wird Altenbach noch lange sprechen. Für uns war das etwas ganz Besonderes."
Für Fornoff war an diesem Abend eigentlich alles perfekt: die Leistung seiner Ringer, die Rahmenbedingungen in Altenbach und die Begeisterung der Fans, für die er besonders dankte. Zwar zeigt sein Kader seit Wochen aufsteigende Tendenz, doch Fornoff warnte: "Es gibt immer noch viel zu tun. Gerade in der Konstanz. Es sind viele Kleinigkeiten." Nach den Kämpfen trafen sich beide Mannschaften noch im "Deutschen Hof", um den Abend mit einem Essen gemeinsam ausklingen zu lassen: "Das hat gute Tradition. Die Jungs aus Hausen-Zell sind sehr in Ordnung. Sie bleiben immer noch ein paar Stunden bei uns, bevor sie die lange Heimreise antreten. So soll es sein. Das finden wir klasse", sagte Grüber.
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