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Dreht Schriesheim am großen (Wind-)Rad?
Schriesheim. (cab) Nachdem der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung den Bezug von Ökostrom mehrheitlich abgelehnt hat, befasst sich das Gremium heute wieder mit einer erneuerbaren Energie, der Windkraft. Die Frage steht im Raum, ob Windräder auch auf Schriesheimer Gemarkung aufgestellt werden könnten. Hintergrund ist die Aufstellung des einheitlichen Regionalplans Rhein-Neckar.
Der Regionalplan dient als Grundlage der Flächennutzungsplanung, die für die Kommunen wiederum die Basis für die eigene Bauleitplanung ist. Im jüngsten Entwurf des Regionalplans sind Vorrang- und Ausschlussgebiete für Windkraftanlagen ausgewiesen. Schriesheims Gemarkung gilt komplett als Ausschlussgebiet. Was die Grünen so nicht hinnehmen wollen. Sie beantragen in der heutigen Sitzung, dass die Stadt ein Gutachten über mögliche Standorte von Windkraftanlagen erstellen lassen soll. In ihrer Stellungnahme zum Regionalplanentwurf, so die Grünen, soll die Stadt die Rücknahme der "negativen Belegung als Ausschlussgebiet fordern".
Für die Benennung der Stadt als Vorranggebiet im Rahmen der Offenlage der künftigen Regionalplanung ist es aber wohl zu spät. Also soll die Stadt in der Anhörung im kommenden Frühjahr darauf hinwirken, dass Schriesheim zumindest den Status bekommt, der es der Stadt ermöglicht, über den Bau von Windkraftanlagen selbst zu entscheiden. Das würde vielleicht gehen. Denn der Verband Region Rhein-Neckar und die Raumordnungskommission denken über ein dreistufiges System aus Vorrang- und Ausschlussflächen sowie Gebiete ohne regionalplanerische Vorgaben nach. Und ein solches Gebiet könnte Schriesheim werden. Bürgermeister Hansjörg Höfer betonte, dass er der Windkraft aufgeschlossen gegenübersteht. Aus Umweltgesichtspunkten, aber auch mit Blick aufs Geld. Wäre doch für die Verpachtung der Flächen an Betreiber von Windrädern mit Einnahmen von 10 000 Euro pro Jahr und Rad über eine Laufzeit von 20 Jahren zu rechnen, so Höfer: "Plus Gewerbesteuer. Das wäre also eine lukrative Sache." Jedoch nicht um jeden Preis, so der Rathauschef.
Ins Landschaftsbild müssten die Anlagen passen, und auch auf den Naturschutz sei zu achten. Geht es nach den Grünen, würden mögliche Standorte gerade unter diesem Aspekt von "Fachleuten" geprüft. Diesen Teil des Antrags würde Höferl heute aber gerne zurückstellen, bis mögliche Standorte für Windräder geklärt sind. Vor allem kommen dafür Gebiete an der Hohen Waid in Nachbarschaft zu Hirschberg sowie nordwestlich des "Weißen Stein" an der Gemarkungsgrenze mit Dossenheim infrage.
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