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13.04.2013

"Schandfleck" soll Parkplätzen weichen

"Schandfleck" soll Parkplätzen weichen

Geht es nach den CDU-Ortschaftsräten Karl Reidinger und Ralph Schwarz (r.), dann wird das Haus, vor dem sie stehen, abgerissen. Das Anwesen gehört bereits der Stadt. Foto: Dorn


Schriesheim-Altenbach. (sk) "Das Haus ist im Moment ein echter Schandfleck für den Ortsmittelpunkt", sagt Ralph Schwarz. Der CDU-Ortschaftsrat meint das Gebäude gegenüber der Bushaltestelle. Vor langer Zeit war im Erdgeschoss einmal ein Kiosk untergebracht, später wohnten die Kinder der früheren Eigentümer im ersten Stock, doch seit einigen Jahren steht das Haus leer und verfällt, wurde einmal sogar Ziel eines Einbruchs. Die CDU stellte im Zuge der Ortsmittelpunkt-Gestaltung in Ortschafts- und Gemeinderat den Antrag, das Haus zu kaufen, worin ihr auch beide Gremien folgten. Nach längeren Verhandlungen einigte sich die Stadt zu Beginn des Jahres mit den Besitzern, der Altenbacher Familie Fath, seither ist es in städtischem Eigentum. In der nächsten Ortschaftsratssitzung will die Union einen Antrag auf Abriss des Gebäudes stellen.

Zwar würden die Grünen eine Sanierung lieber sehen. "Das gibt aber die Bausubstanz nicht her", sagt Karl Reidinger. Der stellvertretende Ortsvorsteher zeigt bei einem Rundgang, was er meint: In seiner langen Geschichte wurde das Häuschen regelrecht kaputt saniert. Die Fassade mit dem Sandsteinsockel verschwand unter einer Schicht aufgenagelter Teerplatten mit recht unglaubwürdigem Steindekor. Durch die Scheibe im Erdgeschoss sieht man eine Holzdecke im Stil der Siebziger und eine Terrazzo-Wendeltreppe aus den Sechzigern. Während einer der Giebel noch ein Stück altes Fachwerk offenbart, bietet das restliche Grundstück einen deprimierenden Anblick: Im Gärtchen trägt ein einsamer Flieder einen aussichtslosen Kampf gegen die Brombeerhecken aus, eine auf dem geteerten Garagendach eingerichtete Gartenlaube beherbergt jede Menge Sperrmüll.

Der CDU geht es indes weniger um das Haus, sondern eher um das 400 bis 500 Quadratmeter große Grundstück: Dort sollen Parkplätze entstehen, da die in der "Altenbacher City" traditionell Mangelware sind. "Auf dem Grundstück könnte man bestimmt ein Dutzend Parkplätze unterbringen", schätzt Reidinger. Außerdem könnte man den Platz für die Dauer der Kerwe ins Volksfest-Geschehen einbinden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung