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13.05.2013

Schwimmbad-Verein hat lange Sanierungsliste

Schriesheim. (sk) 2012 sei ein "normales, erfolgreiches Jahr" gewesen für die Initiative für die Erhaltung des Waldschwimmbads (IEWS), sagte Vorsitzender Bernd Doll zu Beginn der Jahreshauptversammlung. Normalität in einer mittelmäßigen Badesaison zwischen einem frustrierenden Tief- und einem erfreulichen Höhepunkt.

Der Tiefpunkt war ein Einbruch im Dezember: Herausgerissene Fenstergitter, Mauerdurchbrüche und von Brecheisen beschädigte Schutztüren waren Schäden, die die bislang unbekannte Täter hinterließen. "Die pure Sauerei", schimpfte Doll. Eine Sauerei, die nach Abzug der Versicherungsleistungen Reparaturen zwischen 5000 und 8000 Euro sowie bis zu 4000 Euro für eine neue Schlüsselanlage nach sich zieht.

Erfreulich war dagegen der Kassenbericht von Thomas Merkel. Statt wie in früheren Jahren mit einem Minus oder der berühmten "schwarzen Null" schloss er mit einem positiven Saldo von 41 000 Euro ab. Die Erhöhung der Mitgliederbeiträge bescherte dem Verein ein Plus von insgesamt 38 000 Euro, zudem gab es gegenüber dem Vorjahr Einsparungen von 10 000 Euro bei den Personalkosten, 14 500 bei Reparaturen und 8000 Euro bei Wasser und Strom.

Die größte Sanierungsmaßnahme war der Austausch des Filtermaterials am Saisonende. Durch Eigenleistungen ersparten die Helfer dem Verein dabei allerdings 2500 Euro, wie Technischer Leiter Michael Merkel ausführte. Unverändert blieb die städtische Vereinsförderung von 25 000 Euro. Dazu kam, dass letztes Jahr das Darlehen für die Beckensanierung vollständig abgelöst wurde. Bleibt noch der Schuldenstand von aktuell 96 000 Euro für die Fotovoltaikanlage. Das Darlehen soll jedoch später mit einem Bausparvertrag abgelöst werden. "Das Schwimmbad ist auf einem sehr guten Weg", freute sich Kassenprüfer Klaus Cardano.

Ein noch umfassenderes Lob kam von Bürgermeister Hansjörg Höfer: "Der Schwimmbadverein ist ein Vorzeigeobjekt in der ganzen Bundesrepublik." Beim Thema der bereits erledigten und noch anstehenden Sanierungen zeigte sich der Rathauschef offen, im Hinblick auf finanzielle Zusagen gleichwohl unverbindlich: "Manche Sanierungen sind unumgänglich und müssen eben sein."

Dolls Sanierungsliste umfasste immerhin 35 Punkte, von denen er auf 14 näher einging. Die drei größten Brocken: eine Solaranlage für den Eigenbedarf, die bis zu 70 000 Euro kosten könnte, eine Schwimmbecken-Abdeckung, die bei dem ständig beheizten Becken viel Energie sparen könnte. Dafür wurden bereits Angebote eingeholt, die sich zwischen 53 000 und 62 000 Euro bewegen. 55 000 bis 60 000 Euro könnte die Neugestaltung des Eingangsbereichs kosten. "Das ist aber nicht überlebensnotwendig", bemerkte Doll.

Notwendig wären dort dagegen Personaltoiletten. Außerdem, fuhr Merkel fort, eine PVC-Auskleidung des Schwallwasserbehälters und die Komplettsanierung des Kinderbeckens, dessen Kacheln schadhaft sind. Fliesenarbeiten könnten bis zu 25 000 Euro kosten. Ein Edelstahlbecken, das 80 000 Euro gekostet hätte, war wegen seines Preises schnell aus dem Rennen.

Feste Finanzierungszusagen, so Doll, habe die Stadt für eine Filteranlage und Pumpen für maximal 55 000 Euro gegeben, bis zu 5000 Euro spendet die Stiftung Dr. Barbara Schenk-Zitsch für ein Kinderbecken-Sonnensegel. Unterm Strich, rechnete er vor, sollen die 14 Investitionen zwischen 240 000 und 310 000 Euro kosten: "Ein strammes, ehrgeiziges Volumen, das wir nur stemmen können mit Hilfe der Stadt, großzügigem Sponsoring und Eigenleistung."

Was Letzteres anging, forderte er die Mitglieder auf, immer wieder nachzufragen, denn auch kleinere Reparaturen seien immer wieder nötig. Und in der "projektbezogenen Einmalhilfe" sah Doll denn auch ein "hoffnungsvolles Engagement" der Mitglieder.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung