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20.05.2013

"Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt"

Schriesheim-Altenbach. (cab) Es sei eine Bestätigung der Arbeit des Kollegiums in der Kurpfalz-Realschule (KRS) und auch für dessen Rektorin, Petra Carse, sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer. Der Gemeinderat billigte einstimmig die Einrichtung die Vierzügigkeit der fünften Klasse im kommenden Schuljahr. Über 90 Kinder wurden an der KRS angemeldet. Da gab es nur zwei Möglichkeiten, so Höfer: Entweder eine weitere Klasse oder die Kinder abweisen. Das wollte keiner, zumal der Platz dafür da ist in der Schule.

"Eine sehr erfreuliche Entwicklung. Die Realschule ist eben kein Auslaufmodell", sagte Michael Mittelstädt (CDU). Und so nahm eine bildungspolitische Debatte im Gemeinderat Fahrt auf.

"Die Eltern haben mit den Füßen abgestimmt", bemerkte Gisela Reinhard (GL). Das dreigliedrige Schulsystem sei abgewählt. 90 Kinder an der KRS, das bedeute auch eine größere Heterogenität in der Schülerschaft und Schüler aus schwierigen Elternhäusern, so die Grüne. Daraus folge die Notwendigkeit zu noch mehr individueller Förderung. Die Schule müsse organisatorisch in der Lage sein, das alles zu bewältigen - auch den neuen Bildungsplan ab 2015 - und brauche mehr Lehrer und mehr Räume: "Da sind wir und das Land gefordert", so Reinhard, die die Frage nach einem Ganztagesbetrieb an der KRS aufwarf, sollte sich der Trend zur Vierzügigkeit stabilisieren.

Das alles wollte Dr. Wolfgang Metzger (FW) so nicht stehen lassen. Reinhards Verweis auf Kinder aus schwierigen Elternhäusern wies er scharf zurück. Zudem sei es doch gerade die grün-rote Landesregierung, die die Kürzung von 10 000 Stunden pro Woche über alle Schulformen hinweg durchgesetzt habe - auch wenn die Streichung von Lehrerstellen noch von der Vorgängerregierung geplant worden sei.

Angesichts der Anmeldezahlen an der KRS sah Marco Ginal (SPD) der "Angstmacherei", die Realschule würde abgeschafft, die Basis entzogen.

Wolfgang Renkenberger (FDP) wollte sich an der landespolitischen Debatte gar nicht erst beteiligen und freute sich einfach, dass die KRS "so attraktiv" sei.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung