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22.05.2013

Schriesheim: Förderung privater Investitionen

Schriesheim. (sk) Im Jahr 2011 wurde das Gebiet "Ehemaliger Bahnhof / B 3" ins Landessanierungsprogramm aufgenommen. Der Bereich um den Festplatz und damit ein Teilstück der Talstraße, außerdem Feuerwehr und Rathaus sollen jetzt dazu kommen. Damit kämen die Eigentümer von etwa 30 Häusern in den Genuss von Zuschüssen für bestimmte Renovierungsvorhaben. Etwa 30 Interessierte waren auch in den Großen Ratssaal gekommen, um sich darüber zu informieren.

Eine Resonanz, die Thomas Thiele freute. "Das ist ein überproportionales Interesse", bemerkte der Architekt vom Büro MVV Regioplan, der im Auftrag der Stadt bereits im bisherigen Sanierungsgebiet Voruntersuchungen durchführte. Auch diesmal sollen Fragebögen verteilt werden, deren Beantwortung freiwillig ist und deren Daten anonym behandelt werden sollen. Ziel ist herauszufinden, welche Eigentümer Sanierungen oder Umbauten planen. "Gefördert werden energetische Sanierungen, barrierefreier Umbau und Ordnungsmaßnahmen, etwa der Abriss alter Gebäude", fasste Thiele zusammen. Neben den Häusern werden auch Straßen, Plätze und Freiflächen gefördert, außerdem soll eine "Vitalisierung innerörtlicher Flächen" sowie eine "Behebung städtebaulicher Missstände" erreicht werden. Diese Vitalisierung könnte nach Abschluss des vom Gemeinderat angestoßenen Ideenwettbewerbs (wir berichteten) auch dem Rathausvorplatz zugute kommen. Bürgermeister Hansjörg Höfer bestätigte auf Nachfrage, dass langfristig an eine noch weitere Ausdehnung des Sanierungsgebiets gedacht werde: Der obere Bereich der Talstraße käme nach Fertigstellung des Branichtunnels als nächstes "an die Reihe".

Seit der Aufnahme ins Landessanierungsprogramm flossen bislang für etwa 25 Vorhaben insgesamt 150 000 Euro kommunale Fördermittel. Sie machen 40 Prozent der Gesamtförderung aus, der Rest kommt vom Land. Ein Rechenbeispiel verdeutlichte, wie hoch die Förderung einer Maßnahme sein kann. Würden bei einem altengerechten Umbau 40 000 Euro als förderfähige Kosten anerkannt, so könnte der Bauherr mit einem Zuschuss von 12 000 Euro rechnen, von denen 7200 Euro von der Stadt getragen würden. "Der maximale Förderbetrag liegt bei 15 000 Euro, in Ausnahmefällen, etwa bei Fassadensanierungen, kann auf 20 000 Euro aufgestockt werden", erklärte Thiele.

Maßnahmen unter 5000 Euro würden nicht vom Landessanierungsprogramm erfasst, 30 Prozent betrage die Förderung bei Wohnnutzung, 25 Prozent bei gewerblicher Nutzung von Gebäuden. Wer die Förderung von energetischen Sanierungen beantragt, muss das Gutachten eines Energieberaters vorlegen. "Das ist letztlich eine Zwangshilfestellung", gab Thiele zu, betragen die Kosten für ein solches Gutachten doch um die 400 bis 600 Euro. Allerdings, so ergänzte Stadtbaumeisterin Astrid Fath gegenüber der RNZ: "Die Energieberatung soll zu einer ganzheitlichen Betrachtung des Gebäudes verhelfen."

Schließlich umriss Thiele noch den zeitlichen Ablauf: In der nächsten Zeit werden die Fragebögen verteilt, die möglichst noch vor den Sommerferien zurückgeschickt werden sollten. Ansprechpartner sind Thiele, Fath und Rebecca Scheuermann vom Bauamt. Nach einer Begehung des Gebiets könnte im Herbst die förmliche Festlegung im Gemeinderat erfolgen, bis zum Spätjahr die Erweiterung des Sanierungsgebiets vollzogen sein.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung