Schriesheim im Bild 2023

29.05.2013

Nur "Berliner Kissen" fehlen am Schulzentrum noch

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Vor der Tür der Weinstube Müller verläuft jetzt ein eingezeichneter Radweg zum Schulzentrum. Man darf ihn laut Beschilderung an der Straßenecke in beide Richtungen benutzen. Das Schild darüber gilt den Autofahrern. Sie dürfen von der Max-Planck-Straße künftig nicht mehr in die Hirschberger Straße einbiegen. Die Straße an der Schule darf nur noch von West nach Ost befahren werden, also von der Kurpfalzstraße aus.

Der Radweg und die Einbahnstraßenregelung gehören zum Verkehrswegekonzept für das Schulzentrum, dessen Maßnahmenkatalog die oft chaotischen Verkehrsverhältnisse beim Bringen und Abholen der Kinder in geordnete Bahnen lenken soll. Parken kann man durch die Neuregelungen auf der Nordseite der Hirschberger Straße nicht mehr, dafür soll das Halteverbot auf der Schulseite aufgehoben werden.

"Eigentlich wollten wir mit allem in den Pfingstferien fertig werden", seufzt Dominik Morast vom Schriesheimer Ordnungsamt. Aber die Arbeiter des Bauhofs haben zurzeit im Schriesheimer Tal alle Hände voll zu tun beim Baumroden (siehe weiteren Bericht). Außerdem machte Morast der Regen einen Strich durch die Rechnung. So lassen die "Berliner Kissen" auf Höhe des Schulparkplatzes und der Bushaltestelle in der Hirschberger Straße noch etwas auf sich warten. "Berliner Kissen" sind Bremsschwellen, die auf der Fahrbahn installiert werden, damit Autofahrer gerade am Eingang zum Schulzentrum langsamer fahren müssen und die Radfahrer hier die Straße queren können. Der Einbau der Schwellen erfordert eine kurzzeitige Vollsperrung der Straße: "Und wenn das jetzt in den Ferien nicht mehr klappt, dann müssen wir es eben mal an einem anderen Tag gegen Abend machen, wenn hier nicht so viel Verkehr ist", so Morast. Zudem gehören zwei Absetzstellen für die Schüler zum Konzept - eine an der B 3, die es schon gibt, eine andere in der Max-Planck-Straße etwa auf Höhe der Käthchen-von-Heilbronn-Straße.

Die Maßnahmen für geordnetere Verkehrsverhältnisse an der Schule hatten Verwaltung, Schulleitungen und Elternvertreter gemeinsam erarbeitet, die verkehrsrechtliche Anordnung dafür kam vom Straßenverkehrsamt des Rhein-Neckar-Kreises. Insofern hatte der Gemeinderat das Ganze in seiner Dezembersitzung des vergangenen Jahres auch nicht zu beschließen, sondern nur zur Kenntnis zu nehmen.

Dennoch gab es Kritik, vor allem an der Einbahnstraßenregelung. Dadurch werde an der Schule automatisch schneller gefahren, sagte der damalige CDU-Fraktionschef Paul Stang. Zusätzliche Gefährdungen sah damals Heinz Kimmel (FW), skeptisch war Wolfgang Renkenberger (FDP), und auch für Rainer Dellbrügge (SPD) machte die Einbahnstraße wenig Sinn. Alle trösteten sich damit, dass die Maßnahmen zunächst auf ein Jahr befristet sind. Danach wird Bilanz gezogen.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung