Schriesheim im Bild 2023

03.06.2013

Trotz Pokalendspiel wurde es richtig voll

Trotz Pokalendspiel wurde es richtig voll

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Eigentlich hätte es ein "Open Air" werden sollen. Dass daraus nichts würde, war im Laufe der verregneten letzten Woche klar. Weshalb die Kaffeehaus-Betreiber Heike Kohl und ihre Brüder Frank und Andreas Knoth beschlossen, das Fest zum 15-jährigen Jubiläum lieber nach drinnen zu verlegen. Ein weiser Entschluss, war es dort doch um einiges gemütlicher als draußen, auch wenn es nicht mehr regnete.

Für die musikalische Gestaltung des Abends waren zwei Schriesheimer Lokalmatadoren zuständig, Fahrenheit und die T-Band. Aus beiden wurde an diesem Abend eine Einheit, und das hatte mehrere Gründe. Der eine: Andreas Knoth hatte sich das Zusammenspiel der Bands gewünscht. Der zweite: Weil von jeder Band zwei Mitglieder fehlten, war genug Platz auf der improvisierten Bühne im hinteren Teil des Lokals, ansonsten wäre es einfach zu eng geworden. Der dritte: Die beiden Bands haben, nicht zuletzt wegen ihrer personellen Überschneidungen, ohnehin jede Menge Erfahrung im Zusammenspiel. "Es ist sch... egal, wer spielt, wir spielen jedenfalls gern hier." Sprach Klaus Schenk, der auf diese rustikale Art zuerst Fahrenheit ansagte. Nach der Pause übernahm die T-Band, aber das waren letztlich wirklich nur Feinheiten. Mit Phil Collins' düster angehauchtem "In the air tonight" legten die Bands los, der Gesang kam von Schenk, ein kerniges Gitarrensolo von Jörg Dalmolin. Schenk zog im Laufe des Stücks um hinters Schlagzeug, wo er das Solo am Ende des Hits zum Besten gab.

Für "Rosanna" übernahm "Kalle" Bernauer das Mikro: Ein Toto-Hit, der typisch ist für Fahrenheit und der von den Fans dankbar aufgenommen und mitgesungen wurde. "Ob es heute Abend überhaupt richtig voll wird?", fragten sich am frühen Abend nicht wenige Besucher. Immerhin konkurrierte die Veranstaltung mit dem DFB-Finale Stuttgart gegen Bayern, das um 20 Uhr angepfiffen wurde. Spätestens ab dem dritten Stück musste man sich diese Frage nicht mehr stellen: Die Plätze an der Bar, den Tischen und vor allem an den Stehtischen vor der Bühne waren voll besetzt, die Bedienungen hatten Schwierigkeiten, sich mit ihren Tabletts zwischen den Besuchern durchzuschlängeln. Eine Atmosphäre, die die Stammgäste an die "Christmas Rock"-Partys erinnerte, bei denen das Lokal traditionell einen Tag vor Heiligabend aus allen Nähten platzt. Auch wenn es an diesem Abend keinen Glühwein, sondern zur Begrüßung einen fruchtigen Cocktail mit Rumfrüchten gab.

"Lazy Song" war der musikalische Einstand von Sängerin Amy Kuch, der die Männer als Background-Sänger assistierten. Eine tolle Version von "Boys of Summer" folgte, später am Abend war Silbermond zu hören und "We built this City". Da hatte dann schon (offiziell) die T-Band übernommen, die das Publikum mit ihren Klassikern, darunter "Bohemian Rhapsody", begeisterte: Ein gelungenes Zusammenspiel, auch wenn das Wetter nicht mitmachte.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung