Schriesheim im Bild 2023

24.06.2013

Taschencomputer hilft bei Bergungen

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. Es brennt, es raucht und es knallt: Beim "Tag der offenen Tür" der Feuerwehr Schriesheim ist alles geboten, was spektakulär ist. Sogar ein simulierter Verkehrsunfall ist im Programm, eine Übungseinheit, bei der der das Rote Kreuz und die Wehr zeigen, wie sie Hand in Hand arbeiten, um Unfallopfer sicher und schnell zu bergen und zu versorgen.

Zügig und effizient wird das Auto, ein alter Opel Corsa, Schritt für Schritt auseinandergenommen, um den eingeklemmten Fahrer des Wagens zu befreien. Ein Taschencomputer liefert die nötigen Daten der Autohersteller über den jeweiligen Fahrzeugtyp und seine Besonderheiten.

Das Programm an diesem Familientag startete die Jugendfeuerwehr gestern Mittag mit einer eindrucksvollen Demonstration ihrer Leistungsfähigkeit. Eine Trockenübung im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen, bei der das Toilettenhäuschen als Brandherd herhalten musste. Und unter dem Beifall der Zuschauer dann auch erfolgreich gelöscht werden konnte.

Stündlichen Führungen durch das Haus von Keller bis zum Dach schlossen sich teils Gruppen von bis zu 40 Personen, darunter auch eine Delegation der Feuerwehr aus Edingen-Neckarhausen, an. Pressesprecher Bernhard Liebetrau nahm sich die Zeit für einen Schnelldurchlauf durch den Fahrzeugpark und Stationen im Haus, angefangen von der Alarmbrücke bis hin zur Schlauchreinigung und der Anzeigetafel, welche Fahrzeuge für welche Einsatzart benötigt werden. Am Ende blieb die beruhigende Erkenntnis, dass die Schriesheimer Wehr bis ins kleinste Detail hervorragend organisiert ist.

Bei den einzelnen Vorführungen standen die Zuschauer dicht gedrängt in Viererreihen, um beispielsweise zuzusehen, was passiert, wenn ein Liter brennendes flüssiges Fett mit einem Liter Wasser gelöscht werden soll. Die dabei entstehende Stichflamme war erschreckend: "Bei so einem Fettbrand entstehen 1700 Liter Wasserdampf und durch die Oberflächenerweiterung des Öls ist alles brennbar: Vorhänge, Schränke und Wände", schilderte Liebetrau. Von daher solle man auf keinen Fall Wasser in einen Topf mit qualmendem Öl gießen, sondern einen Deckel auflegen, von der Herdplatte schieben und eben die Feuerwehr rufen.

Am Stand der Polizei konnte man sein Fahrrad codieren lassen, um sich damit wirksamer gegen Langfinger zu schützen. Die Jüngsten ließen sich farbenfrohe Fantasiegesichter schminken und von der auf 30 Meter ausfahrbaren Drehleiter faszinieren.

Feuerwehrkommandant Oliver Scherer zog nachmittags eine äußerst positive Bilanz: Beim Sommernachtsfest "Fire 'n' Groove" mit der T-Band habe man gar die Straße sperren müssen, weil so viel los war. "Es war extrem klasse", sagte er. Das sei eines der am besten besuchten Feuerwehrfeste aller Zeiten gewesen. Band und Besucher wären rundweg begeistert. > siehe weiteren Bericht

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung