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27.06.2013

Kita Schriesheim: Christina Stockhausen freut sich darauf

Kita Schriesheim: Christina Stockhausen freut sich darauf

Christina Stockhausen im dritten Gruppenraum ihrer Krippe, der zurzeit noch Spielzeug- und Möbellager ist. Foto: Dorn
von Carsten Blaue

Schriesheim. Noch bestimmen die Handwerker den Alltag in der Kinderkrippe "Tausendfüßler" in der Porphyrstraße 15. Noch lärmen Baumaschinen, die so ganz anders klingen als fröhliche Kinder. Das soll sich jetzt langsam ändern. Denn am kommenden Montag nimmt die Einrichtung von Christina Stockhausen ihre Arbeit auf.

Von außen kann man sich das noch gar nicht richtig vorstellen. Dämmung und Putz fehlen, auch ein richtiger Eingang. Drinnen aber lässt sich zwischen Baumaterial, Handwerkern und deren Werkzeugkoffern schon erahnen, wie kinderfreundlich alles sein wird. Das Foyer und der fertige Gruppenraum empfangen mit einem frisch leuchtenden Grün an den Wänden, der Schlafraum mit ruhigem Blau. Im zweiten Gruppenraum fehlt gestern noch der Boden, doch auch hier sind die Wände schon sauber gestrichen, eine davon in hellem Orange. Das Zimmer, in dem mal die dritte Gruppe betreut werden soll, ist im Moment noch eine Art Spielzeug- und Möbellager für die ganze Kinderkrippe. "Diesen Gruppenraum machen wir ganz zum Schluss", sagt Stockhausen. Bis Ende nächster Woche soll auch hier nichts mehr an Baustelle erinnern - ebenso wenig in der Küche, im Waschraum oder im Büro. Die Kücheneinrichtung wird beispielsweise am Freitag geliefert.

Stockhausen ist also guter Dinge und wirkt erstaunlich entspannt trotz allem. Sie lächelt: "Ach, die Phase, in der ich nicht ruhig war, habe ich hinter mir." Das war, als sie als alleinerziehende Mutter zweier Kinder noch Vollzeit gearbeitet hat und quasi nebenbei ihr Krippenprojekt vorantrieb.

Wie es überhaupt dazu kam, erzählt sie so: "Das war Zufall. Vor drei Jahren hat Bürgermeister Hansjörg Höfer mit meinem Vater gesprochen und gesagt, die Stadt brauche Betreuungsplätze. Und mein Vater sagte, er habe noch ein leer stehendes Haus." Rainer Klüber dürfte dabei an seine Tochter gedacht haben, die erst an der Berufsakademie Betriebswirtschaft studierte, nach dem Abschluss ihre Kinder bekam und dann noch eine Ausbildung zur Erzieherin dranhängte. Das wurde dann auch ihr Beruf.

Und nun die eigene Kinderkrippe: "Ich freue mich jetzt einfach nur noch darauf", sagt die 34-Jährige. Rund 500 000 Euro hat sie investiert, um die räumlichen Voraussetzungen zu schaffen. In drei Gruppen wird sie 30 unter Dreijährigen auf insgesamt 279 Quadratmetern Platz zum Spielen, Schlafen, Toben, Essen und Weltentdecken bieten.

"Wir werden erst mal mit einer Gruppe starten", sagt Stockhausen. Denn die Anmeldezahlen geben noch nicht mehr her - noch nicht! Am Montag würden die ersten beiden Kinder zur Eingewöhnung kommen, bis September sollen 18 Kinder in zwei Gruppen betreut werden. Fehlen also zwölf zur Auslastung: "Spätestens bis Oktober sollten wir das schaffen", so Stockhausen. "Ich habe sogar schon eine Anmeldung für Ende 2014", sagt sie. Eine Schwangere habe sich bereits jetzt um einen Betreuungsplatz bemüht. Zunächst hat Stockhausen aber zeitlich Näherliegendes im Auge.

Nach dem langen Winter und den Wetterkapriolen der letzten Zeit sollen die Außenwände in den kommenden vier Wochen fertig werden, der Außenbereich zum Spielen bis Ende August. Der letzte Handwerker soll seine Arbeiten im Inneren der Krippe bis Freitag in einer Woche abgeschlossen haben, damit am Samstag, den 6. Juli, die Ehrengäste kommen können - zur offiziellen Eröffnung. Wohl spätestens dann werden nur noch die Kinder den Ton angeben, nicht mehr die Baumaschinen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung