Schriesheim im Bild 2023

05.07.2013

An der Bergstraße soll es monatelang blühen

Von Stefan Zeeh

Schriesheim. "Schriesheim ist der richtige Ort für unsere Versammlung", befand Jürgen Nowak, der Vizepräsident des Verbandes der Teilnehmergemeinschaften (VTG) an einer Flurneuordnung, zur Begrüßung der rund 150 Verbandsmitglieder in der Schriesheimer Mehrzweckhalle. Tatsächlich ist Schriesheim mit dem nahezu abgeschlossenen Flurneuordnungsverfahren am Kuhberg, dem begonnenen Verfahren Madonnenberg, einer vorgesehenen Flurneuordnung im Gewann "Mergel" sowie der Beteiligung am Projekt "Ilek" (Integriertes Ländliches Entwicklungskonzept) sozusagen ein Brennpunkt für den Erhalt der Kulturlandschaft und der Natur an der Bergstraße.

Die Bürger "einbinden"

"Die Flächen am Kuhberg waren nur noch schwer mit Maschinen zu bearbeiten und viele Grundstückseigentümer nicht mehr bereit, sie zu bewirtschaften", erläuterte Bürgermeister Hansjörg Höfer den Hintergrund der dortigen Flurneuordnung. Diese sei nicht nur von den beteiligten Grundstückseigentümern hervorragend angenommen worden, sondern die mit der Neuanlage der Rebflächen verbundene Wasserableitung habe bei den Starkregenereignissen der letzten Wochen ihre Bewährungsprobe bestanden. "Sonst hätten wir den ganzen Berg im Ort gehabt", mutmaßte Höfer.

Zusammen mit der Flurneuordnung am Kuhberg wurde auch einiges für die Ökologie getan, und so habe "man gute Lösungen für das dortige FFH- und Vogelschutzgebiet gefunden", sagte Höfer. Für den Erhalt der Kulturlandschaft, den Tourismus und den Naturschutz soll aber noch mehr in Schriesheim getan werden, wie der Bürgermeister zusammen mit Frank Holtmann vom Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung sowie Lothar Schlesinger, dem Leiter des Amts für Flurneuordnung im Rhein-Neckar-Kreis, bei einer Exkursion durch die Schriesheimer Gemarkung den Versammlungsteilnehmern erläuterte.

So sollen mit der vorgesehenen Flurneuordnung im Gewann Mergel, südlich von Schriesheim, die dortigen Rebflächen durch die Neuanlage von Wegen besser zugängig gemacht werden. Gleichzeitig gilt es, der zunehmenden Verbuschung und damit der Ausdehnung des Waldes Einhalt zu gebieten. Neue Wege und der Erhalt der Kulturlandschaft passen bestens in das Projekt "Ilek", mit dem auch der Tourismus gefördert werden soll. "Harmonie wird dort empfunden, wo die Kulturlandschaft gepflegt ist", betonte Frank Holtmann. Doch um den Tourismus entlang der Badischen Bergstraße zu fördern - und damit auch in Konkurrenz zur Pfalz zu treten -, braucht es Ideen.

So ist die Badische Bergstraße durch ihre prachtvolle Mandel- und Kirschbaumblüte weithin bekannt. Mit der Ansiedlung weiterer Blütenpflanzen will man nun dafür sorgen, dass die Region über mehrere Monate hinweg erblüht. Zudem sollen der Blüten- und der Burgenwanderweg besser und durchgängig zugänglich gemacht werden. Das alles muss aber auch erhalten werden, wozu die Bürger verstärkt "eingebunden" werden sollen, denn die Gemeinde kann dies kaum vollständig übernehmen. "Wir geben bereits 350 000 bis 500 000 Euro pro Jahr für die Grünpflege aus", machte Höfer den Anteil Schriesheims am Erhalt der Kulturlandschaft deutlich. > weiterer Bericht

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung