Schriesheim im Bild 2023

08.07.2013

Beim Schriesheimer Bergwerksfest gab es sogar "scharfe Bergmänner vom Grill"

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Die Stimme kratzig, der Auftritt etwas zwielichtig: So funktioniert der Tom-Jones-Hit "Sex Bomb". Mindestens ebenso gut kriegte das beim Bergwerksfest "T- Band"- Sänger Klaus Schenk hin, der sein Publikum sofort zum Mitsingen brachte. Die Stimmung war aufgeräumt, sowohl beim Publikum als auch beim Helferteam an der Kasse oder am Grill. Bergwerksvereins-Vorsitzende Jutta Machatschek bedankte sich für das schöne Wetter bei höchster Stelle: "Der liebe Gott hatte ein Einsehen mit uns."

Vielleicht war es auch die Heilige Barbara, die Schutzheilige der Bergleute, die dem Fest ein so schönes Ambiente bescherte. Ein lauer Abend, selten in diesem Sommer, lockte die Besucher in Scharen ins Bergwerk. "Das dürften um die 300 Leute sein", schätzte Vize-Vorsitzender Götz Schmitt am Abend beim Blick auf den voll besetzten Platz.

Schon zum Kaffeetrinken und zu den ersten Bergwerksführungen am Nachmittag füllte sich das Areal, noch bevor die Jagdhornbläser das Fest musikalisch eröffneten. Die Nachwuchs-Spieler machten den Anfang, dann stimmten auch die Erwachsenen mit ein. Später wurde es Zeit fürs Abendessen, entweder Odenwälder Handkäse, Schmalzbrote oder eine Vereins-Spezialität, die man nicht allzu wörtlich nehmen durfte, "scharfe Bergmänner vom Grill". Ab sieben wurde es auf dem Platz richtig voll.

"I Want To Break Free", interpretierte die Band einen "Queen"-Hit, begeistert beklatscht von den Fans. Applaus kam auch vom Köhnles-Brunnen, der heuer kurzerhand in den Partybereich einbezogen wurde. Eine fröhliche Gruppe ließ sich auf den Sitzbänken nieder, stieß mit kühlem Bier an und genoss den Blick ins Tal. "Don't you" von den Simple Minds sorgte dabei für Stimmung. Der Platz um den Brunnen diente anderntags als "Kosmetikstudio" für das Kinderschminken, während nebenan Zauberin "Claudilina" auftrat oder sich die Kinder am frisch hergerichteten Spielplatz austobten.

Den ganzen Nachmittag lang verwandelte Künstlerin Britta Hoffmann die Kinder in bunte Fantasiewesen. Chiara wurde zum blau schillernden "Regenbogen-Schmetterling", Evelina zur Katze und ein kleines Mädchen zum wilden Tiger, während noch die letzten Töne von "O When The Saints" verklangen, mit dem sich "Eugen Fallmanns Dixieband" verabschiedete. Pünktlich zum "Anstich" der ersten Weißwürste legten die Musiker gestern Vormittag los, zumeist auf der Bühne, aber auch zum einen oder anderen Rundgang auf dem Platz. "When You're Smiling", eingeleitet von den drei Bläsern Klaus Gaa, Christoph Tischmeyer und Thomas Wagner, wurde von der Band mit ihren bunt improvisierten Soli vom Dixie über Blues, New Orleans- Jazz und sogar Klezmer weiter gesponnen, von Tischmeyers Saxofon geradezu klassisch, mit einigen Extravaganzen von Gaa, der neben der Trompete auch den Gesangspart übernahm, flüssig aufgenommen vom Klavier-Solo Thomas Lemkes und geschmeidig abgefangen von Hans Grieb am Bass. Ein Gastspiel gab der Mannheimer Musikhochschul-Professor Stefan Zimmermann an der Trompete, doch einer fehlte: Bandleader Fallmann ließ die Drumsticks verletzungsbedingt für den größten Teil des Vormittags liegen. "Eugens Dixieband ohne Eugen, das ist wie Hamburger ohne Fleisch", bedauerte denn auch Tischmeyer. Schlagzeuger Walter "Kippe" Helbig übernahm Fallmanns Part aber würdig, so dass der Burger ausnahmsweise auch mal ohne Fleisch schmeckte.

Fi Info: Führungen durch das Besucherbergwerk sind nach Anmeldung möglich unter fuehrungen@bergwerk-schriesheim.de oder telefonisch unter 0 62 03 / 6 81 67.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung