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29.07.2013

Schriesheim: "Sicherheit der Anwohner hat oberste Priorität"

Schriesheim. (sk) Um die Hänge entlang der Talstraße zu sichern, dürften innerhalb der nächsten drei Jahre Kosten von über einer halben Million Euro auf die Stadt zu kommen. Das war einer der Kernsätze in dem Gutachten zum Zustand des Bergs, das Stadtbaumeisterin Astrid Fath in der letzten Sitzung des Gemeinderats vorstellte.

Durch die Hangrutschungen im Frühjahr und den Steinschlag in einem Anwesen in der Talstraße (die RNZ berichtete) musste die Stadt Sicherungsmaßnahmen ergreifen. Dazu gehörten die "Beräumung" der betroffenen Grundstücke und die Sicherung mit Netzen, für die die Stadt eine Spezialfirma aus Österreich beauftragte. Mit den Arbeiten am Hangrutsch auf Höhe der Seitzmühle, den Schüttungen und Quellfassungen sowie rund 30 000 Euro Gutachterkosten für die Ingenieurgesellschaft Dr. Spang kamen rund 130 000 Euro zusammen, die das Gremium nachträglich bewilligte.

Parallel dazu ließ auch das Regierungspräsidium Karlsruhe (RP) Sicherungen und Untersuchungen durchführen, war doch nicht klar, ob der Steinschlag nicht mit den Tunnelbauarbeiten in Zusammenhang stand. "Die Situation vorher war schlichtweg gefährlich, das Ganze hätte leicht zu einer Tragödie werden können", bemerkte CDU-Stadtrat Anselm Löweneck zu den Steinschlägen. "Die Sicherheit der Anwohner hat oberste Priorität", formulierte Karl-Heinz Schulz für die SPD, und FW-Fraktionssprecher Heinz Kimmel stimmte zu: "Den Leuten muss eine Sicherheit gegeben werden."

Eine Begutachtung der Felsen sei schon für letztes Jahr vorgesehen gewesen, erklärte Bürgermeister Hansjörg Höfer. "Leider hat uns die Zeit eingeholt." Robert Hasenkopf (GL) lobte die Vorgehensweise der Verwaltung als richtig und überlegte laut, ob das RP wegen der Tunnelbauarbeiten eventuell einen Teil der Kosten übernehmen könne. "Ich bin gespannt, wie das mit dem Geld aussieht", orakelte Wolfgang Renkenberger (FDP) beim Gedanken an den nächsten Haushalt, in den weitere Mittel eingestellt werden müssten, betonte aber auch: "Die Sicherheit geht vor."

Innerhalb eines Jahres sollen die Bereiche gesichert werden, denen das Gutachten die höchsten Risiken bescheinigt. Maßnahmen wären "Übernetzung, Spritzbetonplomben, Beräumungen, Auffangschürze im oberen Hangbereich und Steinschlagschutzzäune". Im Herbst sollten, so empfiehlt der Gutachter, Bäume gefällt oder zurück geschnitten werden. Die Rodungen könnten, schätzt die Verwaltung, zwischen 20 000 und 30 000 Euro an überplanmäßigen Haushaltsmitteln kosten. Zuvor soll der Hang genau vermessen werden. Das, wie auch die Beauftragung des Büros Spang, war Teil des Gemeinderatsbeschlusses, den das Gremium einstimmig fällte.

Die Hangsanierung bei Familie Savumlu. Hier musste Geröll abtransportiert werden. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung