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06.08.2013

Die Falschparker in Schriesheim sind nicht nur "Kaiser"-Gäste

Die Falschparker in Schriesheim sind nicht nur "Kaiser"-Gäste

Der 'Kaiser' hat vor dem Haus einen genehmigten Parkplatz zum Be- und Entladen. Auch Fahrräder sind ein Problem. Sie werden an den Masten verschlossen, obwohl Schilder es verbieten. Diese Hinweise haben jedoch keine verkehrsrechtliche Relevanz. Foto: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Das wollte Andrea Thomas so nicht stehen lassen. Die RNZ hatte über die Verkehrssituation vor dem Eingang des exquisiten Hotel-Restaurants "Kaiser" in der Talstraße berichtet, von parkenden Gästen, die den sowieso engen Bürgersteig blockieren. Von zwei Autos nebeneinander an dieser schmalen Stelle, obwohl der "Kaiser" nur einen Stellplatz zum Be- und Entladen ausgewiesen hat.

Michael Merkel, bekannt als stellvertretender Betriebsleiter des Waldschwimmbades, hatte sich echauffiert und auf die Gefahren für Fußgänger hingewiesen. Die Rhein-Neckar-Zeitung nahm sich der Sache an (RNZ vom 6. Juli), stellte das Ganze in Thomas' Augen aber viel zu verkürzt dar, denn: "Es sind nicht in erster Linie unsere Gäste, die hier den Gehweg zuparken, sondern Verkehrsteilnehmer, die etwas erledigen wollen", so die Geschäftsführerin des "Kaiser".

Mal schnell zum Metzger, Apotheker oder Bäcker, dazu der Paketdienst oder andere Anlieferer: Es gebe viele, die den Eingang des "Kaiser" zustellen, worauf kürzlich auch Stadtbaumeisterin Astrid Fath nach der Lektüre des Merkel-Artikels kritisch hinwies. Thomas ergänzte: "Wir könnten eigentlich einen Mitarbeiter nur dafür einsetzen, um vor der Tür zu schauen, dass hier niemand parkt."

Bei den Gästen achte man genau darauf und sei bestrebt, dass sie ihr Auto wirklich nur zum Ein- und Ausladen im dafür vorgesehenen Stellplatz an der Einmündung in die Heidelberger Straße parken: "Die meisten leiten wir aber sowieso in den Strahlenberger Schulhof weiter." Wie übrigens auch die eigenen Lieferanten. Und wenn die Koffer der Gäste dann im Hotel seien, gebe es ja die festen Parkplätze des "Kaiser" auf dem Festplatz. Diese sind ausgeschildert, aber: "Oft sind hier Autos abgestellt, die nicht zum 'Kaiser' gehören", so Thomas. Mancher Bürger würde hier noch aus Macht der Gewohnheit parken - waren die Stellplätze vor den Zeiten des "Kaiser" doch Teil des öffentlichen Parkraums.

Zu diesem gehört der gepflasterte Bereich vor dem "Kaiser" außerhalb des ausgewiesenen Be- und Entladeplatzes ausdrücklich nicht, wie Bürgermeister Hansjörg Höfer gestern auf RNZ-Nachfrage nochmals betonte. Hier gelte ein eingeschränktes Halteverbot. Länger als drei Minuten darf man hier also nicht stehen. Und das gilt für alle. Für die "Kaiser"-Gäste und für andere, die schnell mal etwas erledigen wollen.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung