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08.08.2013

Uli Sckerl wirft Georg Wacker "miesen Stil" vor

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Neue Runde im Zwist der hiesigen Landtagsabgeordneten Georg Wacker (CDU) und Uli Sckerl (Grüne) über die Veröffentlichung der guten Nachricht für Altenbach: Zunächst hatte Sckerl mitteilen lassen, dass die neue Ortsmitte dieses Jahr doch noch Chancen auf Mittel aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR) hat. Dann konterte Wacker, er habe sich im Vorfeld sogar schriftlich beim Ministerium für Ländlichen Raum um die Sache bemüht, keine Antwort erhalten und erst durch Sckerls Gang an die Presse vom Erfolg seines Vorstoßes erfahren. Offensichtlich habe Minister Alexander Bonde seinen grünen Parteifreund zuerst informiert. Wacker sprach von einem "Skandal". Das will Sckerl so natürlich nicht stehen lassen.

"Wenn sich auch Herr Wacker für die Fortsetzung des ELR-Programms in Schriesheim eingesetzt hat, dann ist das gut und hilfreich. Seine Kritik am Erfolg, den wir für Altenbach erreicht haben, verrät allerdings einen ganz miesen Stil", so der Landtagsabgeordnete Uli Sckerl in einer Stellungnahme.

"Herr Wacker will der Öffentlichkeit doch wohl nicht ernsthaft weismachen, ich hätte mich nur an seine Initiative drangehängt und ,seinen' Erfolg verkündet. Das ist an Absurdität nicht zu überbieten", schreibt der Grünen-Landtagsabgeordnete weiter. Er betonte, dass er sich zusammen mit Bürgermeister Hansjörg Höfer intensiv um die Dinge gekümmert habe: "Ich habe das Ministerium für Ländlichen Raum unmittelbar nach der Vergabeentscheidung für 2013 gebeten, Altenbach sofort zu berücksichtigen, wenn es sogenannte Rücklaufmittel geben sollte. Ich habe darüber selbstverständlich auch mit Minister Bonde gesprochen. Das war nun von Erfolg gekrönt". Wenn "der Kollege Wacker" jetzt einen Brief geschrieben und Altenbach unterstützt habe, sei das völlig in Ordnung, so Sckerl: "Aber dieser kleinliche Futterneid und absurde Anschuldigungen gegenüber dem Ministerium sind nicht okay". Wacker wisse aus seiner Zeit in der Landesregierung nur zu gut, dass man als Regierungsabgeordneter konsequent und engagiert die Möglichkeiten nutzt, um für die Gemeinden des eigenen Wahlkreises etwas zu erreichen: "Möglichkeiten, die man in der Opposition in dieser Weise eben nicht hat".

Die Altenbacher selbst dürfte der Konflikt der Landtagsabgeordneten nur am Rande interessieren. Wichtig ist für sie die Förderung selbst. Fest steht, dass Minister Bonde in einem Brief an Bürgermeister Hansjörg Höfer knapp 185.000 Euro aus dem diesjährigen ELR-Topf für die neue Ortsmitte in Aussicht gestellt hat. Der Verwaltungschef betonte auf RNZ-Anfrage, dass dadurch aber kein erhöhter Zeitdruck für die zweite Gestaltungsphase der Ortsmitte entstehe: "Wir können diese Mittel auch noch im kommenden Jahr verwenden", sagt Höfer.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass die Planung noch nicht ganz abgeschlossen sei, außerdem habe die evangelische Kirche noch nicht mit ihren Sanierungsarbeiten begonnen. Erst danach könne es mit den öffentlichen Flächen überhaupt weitergehen. Im September werde er dem Gemeinderat zudem den Antrag auf ELR-Mittel für 2014 vorlegen, sagt Höfer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung