Schriesheim im Bild 2023

21.08.2013

Schriesheim: Unangenehme Überraschungen auf Baustellen

Von Nicoline Pilz

Schriesheim. "Da hat man eher ein neues Haus gebaut, als hier umzubauen", seufzt Stadtbaumeisterin Astrid Fath mit Blick auf die Baustelle am Zehntkeller. "So klein der Bereich, so diffizil ist das Ganze hier", meint sie weiter. Eine Baustelle, die es in sich hat und bei der man zwar relativ gut" im vorgesehen Zeitfenster liege, allerdings auch bereits ein, zwei Wochen Verzögerungen erfahren hat. Grund dafür war die Wand zum alten historischen Keller, die überraschenderweise kein Fundament hatte. Das musste sich ändern.

Neue Probleme tauchten unterhalb des Zugangs zur Schulturnhalle auf, wo ein Stahlträger verrostet ist und somit die Statik gefährdet. Aber deswegen das Dach an dieser Stelle abzutragen, das wollte die Stadt vermeiden. "Wir haben letzte Woche noch nach einer guten Lösung gesucht, die sowohl praktisch als auch wirtschaftlich ist", erklärt die Stadtbaumeisterin. Geplant ist nun, den alten Träger zu stützen, ihm jedoch zugleich mit einem weiteren Träger nebendran die Dachlast abzunehmen.

Beim Umbau der Sanitäranlagen passe man sich den heutigen Standards an: Die Toiletten werden zwei Meter größer, bekommen einen Wickeltisch sowie ein Behinderten-WC. Diese zwei Meter werden den Garagen in der Breite weggenommen, die dafür tiefer werden.

Die Fertigstellung der Zehntkeller-Sanierung ist für das Frühjahr 2014 geplant, das Budget liegt bei 500 000 Euro und wird möglicherweise überschritten. In der kommenden Woche gehen die Ausschreibungen für Dachdecker-, Elektro-, und Fensterbaugewerke raus. Wenn die Angebote vorliegen, "wissen wir, wo wir liegen", meint Fath.

Die Straßendeckensanierung in der Zehntgrafenstraße verlaufe gut, stellt sie fest. In der kommenden Woche wird die neue Decke aufgebracht und anschließend zwei, drei Tage liegen gelassen. "Danach können wir die Straße wieder öffnen."

In der Mehrzweckhalle wird aktuell der Boden saniert, beziehungsweise zunächst einmal provisorisch die Grundspachtelung aufgetragen, damit alle Veranstaltungen Anfang September auch stattfinden können. Der endgültige Sportboden, statt in Grün dann in Azurblau, wird ab dem 9. September hergerichtet. Danach muss er zwei Wochen liegen. "Wir werden die Schulen und Nutzer informieren und Ausweichmöglichkeiten bieten", sagt Fath.

Leider sei das nicht anders zu machen gewesen, denn man habe erst vor zwei Wochen festgestellt, dass der Unterbau des alten Bodens keinen Verbund zum Untergrund hatte. "Wir mussten dann schnell reagieren und ein komplett anderes Sanierungskonzept überlegen." Die Bodensanierung sei mit rund 100 000 Euro sehr teuer. "Wir müssen sorgfältig arbeiten, bis Ende September wollen wir hier aber fertig sein." Mit den Nutzern der Halle will die Stadt zudem ein neues Beleuchtungskonzept entwickeln, nachdem nun vor einer Woche der Förderbescheid des Landes eintraf. "Bis wir das Konzept dann umsetzen können, wird es wohl Frühjahr 2014 werden." Doch dann habe man eine "einigermaßen gute Halle" unter anderem auch für das Festbankett im Stadtjubiläumsjahr.

Zwei andere unangenehme Punkte sprach die Stadtbaumeisterin beim Rundgang an: Im Schulzentrum gingen vor Kurzem zwei Hauptversorgungsstromkabel kaputt, die nun ausgetauscht werden müssen. An ihnen hängt unter anderem die Nachtspeicherheizung: "Wir müssen die Leitungen reparieren, bevor die Schule wieder anfängt." Das verursache außerplanmäßige Kosten in Höhe von rund 30 000 Euro. Die Tiefbauarbeiten übernimmt das Schriesheimer Unternehmen von Thomas Rath, die Kabelarbeiten die MVV.

Und dann die Buchsbaumzünsler: Seit letztem Jahr hat auch Schriesheim vor allem am Friedhof Probleme mit dem ostasiatischen Kleinschmetterling, gegen den (noch) kein Kraut gewachsen ist. Jetzt habe man die Gärtnerei Kimmel beauftragt, zu spritzen. Der Befall am alten Buchsbestand sei einfach zu groß.

In der Trauerhalle beginnt in der kommenden Woche der Einbau einer Pellets-Heizung, die erste in einer städtischen Einrichtung. Den Zuschlag über den Auftrag in Höhe von 40 000 Euro erhielt die Firma Erb aus Altenbach.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung