Schriesheim im Bild 2023

05.09.2013

Die Kinder stachen in (den) See

Die Kinder stachen in (den) See

Die Kinder fanden auf dem Floß problemlos Platz. Foto: Dorn

Von Nicoline Pilz

Schriesheim/Weinheim. "16 Mann auf des toten Manns Kiste", hätten die Ferienkinder aus Schriesheim singen können, als sie auf ihrem selbst zusammengebauten Floß auf dem Waidsee in Weinheim schipperten.

Allerdings waren die insgesamt 16 Kinder, von denen nicht alle gleichzeitig das Gefährt bestiegen hatten, eher mit paddeln und Kurs halten beschäftigt. Für Piratenlieder blieb da einfach keine Zeit, die "Pirates of Schriese", so der Titel der Tour, waren hochkonzentriert anderweitig zugange.

Am frühen Morgen war die Schar mit den beiden Erlebnispädagogen Markus Hock und Stefan Mayr von der Outdoor Erlebnis Agentur "Naturimpulse" mit Sack und Pack nach Weinheim gefahren, um sich dort einen Tag lang den See zu erobern. Schwierig war das nicht, denn das Gewässer gehörte über Stunden hinweg fast ganz allein den Kindern im Alter von acht bis 13 Jahren nebst ihren beiden Betreuern.

Der Wind knatterte übers Wasser und kräuselte die Wellen, als der halbfertige Bausatz endlich seetüchtig war. "Wir haben da leere Fässer von jeweils 120 Litern Fassungsvermögen als Unterbau verwendet", erklärten Jesper, Lion und Fabian in astreiner Formulierung. Sechs Fässer seien es insgesamt gewesen, die sie unter das Floß gebunden hätten. "Dann haben wir das Holz zusammengeschraubt." Vor Ort entschieden die beiden Pädagogen, dass es angesichts der Anzahl der Kinder und ihres geringen Gewichts ausreiche, lediglich ein Floß zu bauen. "Vom Gewicht her passen hier 14 bis 16 Kinder drauf", meinte Mayr. Die Jungs erinnerten sich: "Da gibt's so ne Regel." Genau, ergänzte Mayr. Sechs Fässer würden 720 Liter Luft und somit 720 Kilo Belastungsvermögen ergeben. Über das Gewicht der jungen "Spargeltarzane" hätte das Floß nur mitleidig gelacht, hätte es denn können.

Um die Kinder, die übrigens ganz unproblematisch und freundlich seien, wie die Erlebnispädagogen anmerkten, einander ein wenig vorzustellen, gab's eingangs zwei teambildende Spiele, bevor das Floß aus Fässern und vier Holzpaletten zusammengesetzt wurde. Alle, die später mitfahren wollten, trugen aus Sicherheitsgründen eine Schwimmweste, für den Fall, dass das recht schwerfällige Gefährt kentern sollte.

"Das Wasser ist aber angenehm. Nee, ist nicht zu kalt", fand Jannis, der eine Runde schwimmen war. Auch das war möglich bei diesem Ausflug. Hock, Inhaber von "Naturimpulse", zeigte den Kids eingangs, wie man zeitgleich das Paddel ins Wasser tauchen und gleichmäßig das Gewicht auf dem Floß verteilen musste. "Wenn man nicht vorwärtskommt, wird es den Kindern langweilig", meinte er. Doch das war nicht der Fall, zumal auch für Verpflegung gesorgt war. Und dann stand auch noch eine Schatzsuche auf dem Programm, wobei der Preis etwas "Süßes" sei, wie die Jungs, an diesem Tag deutlich in der Überzahl, froh verrieten.

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung