Schriesheim im Bild 2023

16.09.2013

Erster Grundschultag in Schriesheim - rote Wangen vor Aufregung

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. "Herzlich willkommen, schön, dass du da bist", sangen die Zweitklässler für ihre neuen Schulkameraden. Sie bereiteten den 80 Erstklässlern der Kurpfalz-Grundschule bei der Einschulungsfeier am Samstagmorgen einen freundlichen Empfang.

Deutlich kühler fiel die Begrüßung der Erwachsenen aus, denn nur wer die eigens für den Anlass gedruckten "Eintrittskarten" dabeihatte, durfte ins Schulhaus. Sechs Kärtchen pro Familie wurden im Vorfeld ausgegeben, und an der Pforte gab es lange Gesichter, als der eine oder andere Anverwandte draußen bleiben musste, nahm es doch ein Lehrer mit den Kontrollen sehr genau. Ein Großvater stürmte kurzerhand wutentbrannt an dem Mann vorbei.

"Wir sind auch nicht glücklich damit, aber bevor ein Unglück geschieht ...", rechtfertigte Konrektor Björn Wingerter das rigorose Verfahren. Darf doch aus Sicherheitsgründen eine bestimmte Besucherzahl in der Aula des Schulzentrums nicht überschritten werden. "Die Eltern wollten damals lieber hier feiern als in der Mehrzweckhalle", ergänzte Rektorin Beate Hirth-Pferdekämper.

Seit die Mehrzweckhalle wegen der energetischen Sanierung geschlossen war, werde so verfahren, so die Schulleiterin. Auch sie sei mit der Lösung nicht glücklich. "Vielleicht wäre auch eine Einschulungsfeier unter der Woche besser", überlegte sie. Trotz der Eintrittskarten war die Zahl der Besucher noch zu hoch, und so wurde in zwei "Etappen" eingeschult: Erst waren die Kinder der neuen 1a und 1b an der Reihe, eine Stunde später wurde die 1c eingeschult, insgesamt 80 Kinder, die von ihren Lehrerinnen Angelika Kidi, Verena Gräf und Anna van Deventer in Empfang genommen wurden. Aufgeregt und mit roten Wangen posierten sie fürs erste Klassenfoto, manche Kinder verschwanden fast hinter ihren riesigen Schultüten. Ein Junge balancierte eine gewaltige Tüte mit orangefarbener "Mütze", die so prall gefüllt war, dass sie fast aus allen Nähten platzte. Mädchen führten stolz Tüten mit glitzernden Einhörnern, Ponys und Feen vor, während ein anderes mit einer dunklen Astronauten- Tüte alle Geschlechter- Klischees über den Haufen warf. Bei den Jungs sah man Fußballer, Piraten und sogar einen breit grinsenden Totenkopf aus Filz.

Bevor die Kinder ihre Klassenzimmer in Augenschein nahmen, durften sie noch dem "Mäusechor" lauschen. Da erzählten ihnen die Kinder der 2b in lustigen Reimen vom Lieblingsessen "ihrer" Mäuse, was am Ende die Buchstaben des Alphabets ergab. Die 2a beendete die Feier mit einem schwungvollen Lied über das Lesen, Turnen und Rechnen.

Für die Eltern wurde das Programm mit der Vorstellung von Elternbeiratsvorsitzendem Patrick Schmidt-Kühnle fortgesetzt, der vom Schulhofprojekt berichtete, das die Eltern initiierten. "Es ist aber nicht alles eitel Sonnenschein, hier ist einiges im Argen", verwies er auf den schlechten Zustand des Schulgebäudes und lud ein zu einem Info-Abend am 20. September und einem Aktionstag eine Woche später. Um sein Anliegen deutlich zu machen, war wiederum kein anderer Ort besser geeignet als die düstere, marode Schulaula.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung