Schriesheim im Bild 2023

18.09.2013

U18-Wahlen: Auch die "Tierschutzpartei" wäre drin

chriesheim. (cab) Die CDU hat die Bundestagswahl gewonnen, regieren kann sie aber nicht alleine - zumindest, wenn es nach dem Ausgang der "U 18"-Wahl in Schriesheim geht. Vergangene Woche waren alle Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren vom Schriesheimer Jugendgemeinderat (JGR) zum Urnengang im Rahmen der bundesweiten "U 18"-Kampagne aufgerufen worden (wir berichteten). 638 junge Menschen gaben ihre Stimme im Bildungszentrum ab.

Nach ihrem Votum holte sich Karl A. Lamers (CDU) den Wahlkreis mit 191 Erststimmen, gefolgt von Franziska Brantner von den Grünen (145 Stimmen) und SPD-Kandidat Lothar Binding (122). Dahinter rangiert "Pirat" Stevan Cirkovic (56) noch vor Entwicklungshilfeminister Dirk Niebel (40) von der FDP. Jens Zeller von der AfD bekam von den Jugendlichen immerhin 22 Stimmen. Bei den Zweitstimmen kam die Union auf 25,1 Prozent (160 Stimmen). Zweitstärkste Kraft wurden die Grünen mit 20,8 Prozent (133 Stimmen) vor der SPD, die es zu 15,5 Prozent (99) brachte. Die jungen Leute ließen die "Piraten" als vierte Kraft in den Bundestag einziehen (13,8 Prozent, 88 Stimmen), und sogar die "Tierschutzpartei" packte die Fünf-Prozent-Hürde mit 6,7 Prozent (43 Stimmen). Durchgefallen ist bei den Jugendlichen hingegen die FDP: 23 Stimmen bedeuteten 3,6 Prozent. Auch die "Linke" wurde mit 2,5 Prozent nicht ins Parlament gewählt.

Der Altersdurchschnitt der "U 18"-Wähler lag in Schriesheim exakt bei 14 Jahren. Genau 478 Jugendliche, die dem Wahlaufruf folgten, waren zwischen 13 und 15 Jahren alt. Überraschend schwach die Resonanz bei den 16- und 17-Jährigen mit 46 beziehungsweise 27 Wählern. Der jüngste Urnengänger war gerade mal sieben Jahre alt. Bundesweit beteiligten sich laut vorläufigen Zahlen gut 194 000 Kinder und Jugendliche in 1500 Wahllokalen am "U 18"-Projekt im Vorfeld der Bundestagswahl. Auch hier, im Gesamtergebnis der Zweitstimmen, lag die CDU mit 27,1 Prozent vorne, allerdings gefolgt von der SPD mit 20,5 Prozent. Für die Grünen stimmten 17 Prozent aller Nachwuchswähler, für die "Piraten" zwölf Prozent. Die Linke erzielte 7,6 Prozent. Die FDP verpasste auch hier mit 4,58 Prozent den Einzug ins Parlament.

Robert Eszterle, im Hauptamt auch der Ansprechpartner des JGR, war sehr zufrieden mit dem Verlauf der "U 18"-Wahl: "Es hat sich gelohnt. Die Beteiligung war super, und die Jugendlichen haben diese Wahl ernst genommen."


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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung