Schriesheim im Bild 2023

20.09.2013

"StadtLesen" kommt nach Schriesheim

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Die Liste der Bewerber reicht von A wie Aachen bis Z wie Zwickau. Dazwischen stehen Metropolen wie Hamburg, München, Weimar, Verona, Salzburg, Zürich und Berlin. Oder Heidelberg und Mannheim. Sie alle wollen im kommenden Jahr Ziele auf der Tour von "StadtLesen" sein, einer Idee des Österreichers Sebastian Mettler. Dabei wird ein zentraler Platz unter freiem Himmel für ein verlängertes Wochenende zum "Lesewohnzimmer" mit gemütlicher Möblierung, "Türmen" mit insgesamt 3000 Büchern und einer "Readers' Corner", also einer Art Vorleseecke für namhafte Autoren, die "StadtLesen" auch gleich mitbringt. Zurzeit wählt Mettler mit seinen Leuten aus, wo sie kommendes Jahr Station machen werden. Eines steht seit drei Tagen schon fest: Nach Schriesheim werden sie auch kommen. Bibliotheksleiterin Ruth Schneider bekam die Zusage und bestätigte offiziell Schriesheims Teilnahmebereitschaft. Damit ist alles unter Dach und Fach.

Die Schriesheimer Verwaltung sah in "StadtLesen" eine ideale Ergänzung zu ihren Aktivitäten rund um das Stadtjubiläum, war aber wie alle anderen Städte auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Denn eine Internet-Abstimmung war mitentscheidend für die Auswahl der "StadtLeseStädte". Dass Schriesheim dabei offensichtlich jede Menge Unterstützer hatte, freut Bibliotheksleiterin Ruth Schneider.

Bis Ende August konnte man sich im Internet für die Orte der Lesetour stark machen. Seitdem wartete Schneider auf das Ergebnis. Nun die Erleichterung. Wie viele für Schriesheim stimmten, wusste sie gestern noch nicht. Sowieso viel entscheidender war für Schneider aber, dass die Nominierung überhaupt erfolgreich war. Für diese gab es zwei weitere Kriterien, nämlich die "Kultur- und Literaturaffinität" der Stadt und die räumlichen Voraussetzungen vor Ort.

Wo das Lesen im Freien über die Bühne geht, werde man gemeinsam mit Mettler entscheiden, so Schneider. Dafür werde man sich in Schriesheim treffen. Wann genau "StadtLesen" in die Weinstadt kommt, sei noch offen. Der Termin werde aber mit den Aktivitäten zur 1250-JahrFeier abgestimmt, sagte die Bibliotheksleiterin. Sie hält es für möglich, dass die Bücherei das "StadtLesen"-Wochenende mit eigenen Aktionen begleitet. In jedem Fall sei das bibliophile Event eine Bereicherung und nicht zuletzt eine gute Werbung für die Stadt: "Wir werden auf der Homepage von ,StadtLesen' unter all den anderen Städten geführt", so Schneider.

Nicht zuletzt stehe die Aktion für Offenheit, denn jeder kann zum Lesen vorbeischauen. Auch Bürger aus der Region. Allerdings brauchen viele eventuell einfach nur zu warten, bis "StadtLesen" vor ihre eigene Haustür kommt, haben sich doch auch Lorsch, Bensheim und Ladenburg beworben. Schön ist, dass das Lesevergnügen im Freien für Groß und Klein kostenlos ist. Bezahlen muss lediglich die Stadt, nämlich 8000 Euro. Für diesen Betrag kauft sie bei Mettlers Firma "Innovationswerkstatt" das komplette Produkt "StadtLesen" ein. "Wir haben aber Sponsoren", betonte Hauptamtsleiter Edwin Schmitt, nämlich die Rotarier und den Serviceclub Inner Wheel.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung