Die OEG soll ab Mitte Dezember abends öfter kommen

Weinheim. (keke) Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs auf der RNV-Linie 5 zwischen Weinheim, Schriesheim und Heidelberg können sich auf eine weitere Taktverdichtung freuen. Ab dem Fahrplanwechsel zum 15. Dezember, dem "Winterfahrplan", verkehren die Züge nun auch von Sonntag bis Donnerstag ab 21 Uhr im Halbstundentakt. Dieser Rhythmus besteht bisher lediglich an Freitagen und Samstagen.

Durch die Neuerung werden hier nun insgesamt rund 11 050 Nutzwagenkilometer - also Strecken, auf denen die Straßenbahnen tatsächlich Menschen befördern - zusätzlich gefahren. Auf Weinheim entfallen davon 3750 Kilometer. Da die Taktverdichtung ohne zusätzliche Züge bedient werden kann, bietet die RNV ihre Zusatzkilometer zu einem etwas günstigeren Kilometerpreis an.

Die Kosten pro Nutzwagenkilometer betragen hier 2,50 Euro gegenüber den 3,75 Euro im Basisprogramm, rechnete die Verwaltungsspitze den Gemeinderäten vor. Damit kommen auf die Stadt Ausgaben in Höhe von insgesamt 9375 Euro zu. Da der Rhein-Neckar-Kreis die Taktverdichtung in seine ÖPNV-Förderung aufnimmt, erhält Weinheim einen Zuschuss von 3281 Euro. Das entspricht dem Fördersatz von derzeit 35 Prozent. "Womit die Stadt netto 6093 Euro aufwenden muss", meinte OB Heiner Bernhard zufrieden. Dies auch, weil es sich bei der Maßnahme um einen weiteren Schritt handelt, den öffentlichen Nahverkehr in der Region attraktiver zu gestalten. Vor allem Jugendliche und junge Erwachsene steigen immer häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel um. Dies sei ihm auch vom Jugendgemeinderat bestätigt worden, der sich vor Wochenfrist ebenfalls einstimmig für die Taktverdichtung ausgesprochen hatte.

Darüber hinaus, so der OB, möchten viele Fahrgäste mit Jahreskarten wie dem "Rhein-Neckar-Ticket" und der "Karte ab 60" einprägsamere Fahrpläne. Die Verwaltungsspitze kritisierte jedoch, dass die Fahrzeiten im Berufsverkehr nach wie vor zu lang sind, um mit dem Pkw konkurrieren zu können. Deshalb bleibt der Wunsch, die Attraktivität der Überlandstraßenbahn durch Fahrzeitverkürzungen zwischen Weinheim und Heidelberg zu steigern.

Der "Ast Weinheim-Schriesheim" werde noch immer schlechter frequentiert als der "Ast Schriesheim-Heidelberg", so Bernhard. Das habe man gegenüber der RNV in den Beiratssitzungen immer wieder betont.

"Jede Taktverdichtung fügt ein Mosaiksteinchen für einen besseren ÖPNV hinzu", stellte Thomas Bader für die CDU die Weichen auf Grün. Vor schon in naher Zukunft "exorbitant steigenden Kosten", die den Haushalt belasteten und deshalb "genauestens im Auge behalten" werden müssten, warnte dagegen Dr. Günter Bäro (FW).

Uli Sckerl (GAL) mahnte die RNV, die angegebenen Reisezeiten exakter einzuhalten. Durch die Taktverdichtung werde eine "Lücke zu überschaubaren Kosten geschlossen", lobte Tassilo Eckerle (FDP). Die Zustimmung des Gemeinderats erfolgte einmütig.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung