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27.09.2013

Schriesheimer Weinlese: "Das ist eine bescheidene Bilanz heute



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Schriesheimer Weinlese: "Das ist eine bescheidene Bilanz heute"

WG-Geschäftsführer Harald Weiss (r.) gratuliert und dankt Uwe Hölzel, der seit 25 Jahren im Kelterhausteam schafft. Thomas Rell und Steffen Gaber (v.l.) freuen sich mit. Gestern Mittag hatten sie Zeit für die Ehrung, die ersten Winzer kamen erst gegen 15.30 Uhr. Fotos: Dorn

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WG-Geschäftsführer Harald Weiss (r.) gratuliert und dankt Uwe Hölzel, der seit 25 Jahren im Kelterhausteam schafft. Thomas Rell und Steffen Gaber (v.l.) freuen sich mit. Gestern Mittag hatten sie Zeit für die Ehrung, die ersten Winzer kamen erst gegen 15.30 Uhr. Fotos: Dorn
WG-Geschäftsführer Harald Weiss (r.) gratuliert und dankt Uwe Hölzel, der seit 25 Jahren im Kelterhausteam schafft. Thomas Rell und Steffen Gaber (v.l.) freuen sich mit. Gestern Mittag hatten sie Zeit für die Ehrung, die ersten Winzer kamen erst gegen 15.30 Uhr. Fotos: Dorn

Von Carsten Blaue

Schriesheim. An guten ersten Lesetagen liegt Abends der Most von bis zu 80 000 Kilogramm Trauben vom Müller-Thurgau in den Tanks des Kelterhauses der Winzergenossenschaft (WG). Aber nicht lange, denn dann kommt schon der Lastwagen, der den Saft zum Ausbau nach Breisach zum Badischen Winzerkeller bringt. Gestern zum Lesestart des diesjährigen Jahrgangs lieferten die Genossenschaftswinzer gerade mal 25 000 Kilo ab. "Das ist nichts. Da brauchen wir noch gar keinen Lkw bestellen", sagte Harald Weiss, der WG-Geschäftsführer. "Das ist eine bescheidene Bilanz heute." Wer jetzt aber denkt, Weiss sei enttäuscht gewesen, der irrt. Im Gegenteil. Weiss war fast schon happy, denn die Winzer hatten alles richtig gemacht.

"Wir haben ja gesagt: Erst die, die Probleme mit Fäulnis haben. Und ja nicht auf Teufel komm' raus ernten. Es haben wirklich nur die gelesen, wo es nötig war." So kamen nur 36 Bottiche aus den Lagen Kuhberg, Ölberg und Staudenberg zusammen. Die letzten zehn standen noch um 19 Uhr gestern Abend vor dem Kelterhaus Schlange, um abgeladen zu werden. "Alles brauchbar", freute sich Weiss über die Trauben. Höchstens Edelfäule sei dran. Und wenn er es nicht gesehen hätte, dann hätte sich Weiss auch auf seine Nase verlassen können: "Es riecht gut im Kelterhaus." Nach gutem Most.

Das war mittags gegen 13 Uhr noch gar nicht so. Steffen Gaber, Thomas Rell und Uwe Hölzel vom Kelterhausteam warteten genauso wie Weiss auf die ersten Winzer: "Noch keiner da", wunderte sich der Geschäftsführer. Zeit, in alten Lieferscheinbüchern zu blättern. Am 8. September 2011 wurde Müller-Thurgau mit 80 Grad Öchsle gemessen, am 30. September vergangenen Jahres mit 85 Grad. "Das Datum wäre in vier Tagen", lächelte Weiss. Dieses Jahr fahre der Zuckergehalt in den Trauben aber "Achterbahn". Unterm Strich kam gestern ein durchschnittliches Mostgewicht von 73 Grad Öchsle heraus: "Von 64 bis 80 Grad Öchsle haben wir alles", sagte Weiss.

Dieser nutzte den ereignisarmen Mittag noch für eine besondere Überraschung und ehrte Uwe Hölzel, der seit 25 Jahren eine feste Größe der Kelterhausmannschaft ist: "Er kennt die Mitglieder und weiß sogar, in welchen Lagen sie ihre Weinberge haben. Und er bewahrt immer die Ruhe", so Weiss. Und Hölzel wisse noch, wie es ist, wenn man jeden Lieferschein komplett von Hand ausfüllen muss. Mit Vierfachdurchschlag.

Seit vergangenem Jahr erledigt man das an der Traubenannahme mit "Helge", dem EDV-Programm. Schon zwei Jahre zuvor war an der Annahme der roten Sorten auf die Datenerfassung am Rechner umgestellt worden. Weiss mag das System, zumal nach der letzten Lieferung eines jeden Lesetages die kompletten Daten online an den Badischen Winzerkeller übermittelt werden können.

Dieser hat im Sommer übrigens alle Pumpen aus dem Kelterhaus generalüberholt: "Das war es auch schon. Neue Geräte brauchten wir dieses Jahr nicht", so Weiss. Also kann es weitergehen mit dem Herbst. Heute und morgen sind noch Müller-Thurgau-Tage. Am Freitag nächster Woche ist der St. Laurent dran.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung