Schriesheim im Bild 2023

18.10.2013

Altenbacher Designerin zwar kein "Fashion Hero" aber erfolgreich

Von Maren Wagner

Schriesheim/Mannheim. Sie träumte schon vom roten Teppich, am Ende hat es zumindest für fünf Minuten Ruhm gereicht: Die 39-jährige Designerin Lina Heckmann war Teilnehmerin der Sendung "Fashion Hero", mit der ProSieben gerade den besten Modeschöpfer Deutschlands sucht. Am Mittwoch schied die gebürtige Altenbacherin um 22.23 Uhr aus.

Heckmann saß alleine vorm Fernseher, als sie sich das erste Mal durchs Bild hüpfen sah. "Ich hatte Angst, dass ich total doof rüberkomme", erklärt die Designerin, die seit vielen Jahren in Mannheim lebt und dort ihr eigenes Modelabel "Eva Wave" führt. Die Sorge war unbegründet: "Ich habe mich sofort wiedererkannt, die Frau auf dem Bildschirm war wirklich ich." Heckmann hat sich für die Kameras nicht verstellt, und sich von den Moderatoren um Claudia Schiffer nicht einschüchtern lassen. "Ihr seid alle so groß", sagt sie beim Treffen mit dem Super-Model. "Man kommt sich bei euch vor wie ein kleiner dicker Gartenzwerg". Diese Ungezwungenheit kam an: "Sobald ich auf der Scheibe zu sehen war, habe ich Millionen SMS und Facebook-Nachrichten bekommen. Der Rummel war echt groß".

Bei "Fashion Hero" müssen 21 Jungdesigner zwei Outfits entwerfen, die während der Sendung drei Juroren - Einkäufer der Modehäuser Karstadt, s.Oliver und dem Onlinehandel Asos - zum Kauf angeboten werden. Sind die Einkäufer von den Kreationen überzeugt, dann bieten sie darauf und verkaufen die Kleidung in ihren Geschäften. Bekommt ein Designer kein Gebot, fliegt er raus. Genau das ist Heckmann passiert. Sie nähte eine korallenrote, weite Hose und ein farblich passendes Oberteil mit Strickeinsatz am Rücken. Außerdem ein braun-rotes Kleid. Das Problem: Die Outfits waren zu sommerlich.

Da half es auch nichts, dass die Designerin ihrem Model noch ein paar Armstulpen überstreifte. "Wie beim Horrorfilm" fühlte sich Heckmann anschließend, als sie auf der Bühne stand und auf die Meinung der Einkäufer wartete. Und dann geschah es: Dreimal kein Angebot. In diesem Moment fuhren die Kameras ganz nah an die Designerin heran, bereit, jede kleinste Regung aufzuzeichnen. Heckmann aber verzog keine Miene: "Ich habe mir bewusst gemacht, dass in diesem Moment eine Million Menschen auf mich schauen. Ich bin schon älter und will mein Gesicht wahren."

"Fashion Hero" - es war eine Chance, die "nicht viele Leute auf dieser Welt kriegen", so Heckmann. Und es hat sich für sie gelohnt, trotz ihres Ausscheidens: Nach der Sendung gingen bei "Eva Wave" innerhalb von 40 Minuten 15 Bestellungen ein, "für uns echt viel". Im Sommer lässt Heckmann vielleicht auch die korallenrote, weite Hose und das passende Oberteil mit Strickeinsatz am Rücken produzieren - Anfragen nämlich gab es von Kundinnen genug.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung