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21.10.2013

SPD sitzt in Schriesheim nicht auf der "Zuschauertribüne"

Schriesheim. (cab) Einen eigenen Bürgermeisterkandidaten wird die SPD bei der diesjährigen Wahl am 1. Dezember bekanntlich nicht stellen. Gleichwohl melden sich Vorstand und Fraktion der Sozialdemokraten zu dieser Sache in einer Presseerklärung zu Wort. Ihre klare Ansage: "Die SPD wird sich im Bürgermeisterwahlkampf nicht auf die Zuschauertribüne zurückziehen." Gleichwohl begründen die Genossen ausführlich, warum sie dieses Mal keinen eigenen Bewerber stellen.

Die SPD sieht sich eingangs ihres Schreibens als "eine gestaltende Kraft der Schriesheimer Kommunalpolitik". Das belegten die gute Arbeit der Gemeinderatsfraktion sowie "viele erfolgreiche Initiativen in allen Politikfeldern". Auch erinnert die SPD daran, in den Jahren 1997 und 2005 Bürgermeisterkandidaten gestellt zu haben. Jedoch: "Für die diesjährige Bürgermeisterwahl haben sich die Mitglieder der SPD Schriesheim frühzeitig und einmütig dafür entschieden, keine eigene Kandidatin oder einen eigenen Kandidaten aktiv zu suchen oder zu einer Kandidatur zu veranlassen."

Die Genossen begründen es damit, dass ihre Kandidaten bei den beiden letzten Wahlen "trotz hoher fachlicher und persönlicher Kompetenz am Wahltag nur sehr geringen, sie und uns enttäuschenden Zuspruch erhielten. Und das bei erheblichem Einsatz an Zeit, Finanzen, Kompetenz, persönlicher Reputation sowie überzeugenden Inhalten", so die Unterzeichner Sebastian Cuny, Jürgen Busch, Rainer Dellbrügge und Gabriele Mohr-Nassauer. Für dieses Jahr schätzte die SPD die Chancen eines eigenen Kandidaten als "äußerst gering" an. Nicht nur Analysen, sondern auch der "gesunde Menschenverstand" hätten das signalisiert - zumal bei "der Gemengelage der diesjährigen Wahl mit einem amtierenden Bürgermeister und einem zu erwartenden Kandidaten der konservativen Mehrheit des Gemeinderats". Daher sei es nicht Sache der Sozialdemokraten, "Personen des schönen Scheins wegen zu verheizen."

Dennoch will die SPD "allen demokratischen Bewerberinnen und Bewerben die Gelegenheit geben, sich und ihre Vorstellungen zur Zukunft unserer Stadt unseren Mitgliedern vorzustellen und mit uns zu diskutieren. Dieses Angebot haben wir auch dem Amtsinhaber wiederholt unterbreitet", schreiben die Spitzengenossen. Bislang wurde daraus offenbar nichts.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung