Schriesheim im Bild 2023

02.12.2013

RNZ-Wahlfragen - Teil 5: Tunnel - Wie muss ein Konzept für die Zukunft der Innenstadt aussehen?

RNZ-Wahlfragen - Teil 5: Tunnel - Wie muss ein Konzept für die Zukunft der Innenstadt aussehen?

Anfang August: Die Bergmänner stehen mit Tunnelpatin Birgit Ibach-Höfer (rechts) und Bürgermeister Hansjörg Höfer (links) vor dem Durchschlagsloch des Branichtunnels. Foto: Dorn

Im fünften Teil der "RNZ-Wahlfragen" geht es um die Zeit nach der Öffnung des Branichtunnels.

Höfer: Vitalisierung der Altstadt

Die Öffnung des Branichtunnels wird die lang ersehnte und spürbare Entlastung der Talstraße bringen. Dies kommt besonders den Anwohnern zugute, steigert aber zugleich auch die Aufenthaltsqualität in der Kernstadt, und der Zugang zu Fuß oder mit dem Fahrrad wird sehr viel angenehmer sein. Insbesondere Mütter mit Kinderwägen und ältere Menschen mit Rollatoren werden dies zu schätzen wissen. Gleichwohl muss die Stadt dafür sorgen, dass die Innenstadt attraktiv bleibt. Es muss eine Atmosphäre geschaffen werden, die dafür sorgt, dass man sich gerne in der Stadt aufhält, dort einkauft und noch ein wenig verweilt. Eine erste Maßnahme ist bereits geplant: Die Heidelberger Straße soll durchgängig gepflastert werden und erhält dadurch ein einheitliches Aussehen. Das kann jedoch nur ein Anfang sein. In Zusammenarbeit mit den in der Innenstadt ansässigen Gewerbetreibenden muss dann ein Konzept zur Vitalisierung der Altstadt erarbeitet werden. Es muss ein intensiver Austausch und Ideenwettbewerb stattfinden. Ich bin sicher, dass am Ende der gemeinsamen Anstrengung eine Lösung stehen wird, die tragfähig ist und dann zielstrebig umgesetzt werden kann.

Becker: Parken vor den Geschäften

Ich sehe den Branichtunnel als Chance. Durch die Neugestaltung der Talstraße können wir jetzt ein passendes Konzept entwickeln, das auch die Innenstadt einbezieht. Zum einen sollen die Anwohner nicht übermäßig belastet werden. Zum anderen muss den Geschäften Rechnung getragen werden, genug Kunden zu bekommen. Hier kann ich mir vorstellen, Parkmöglichkeiten zu schaffen, damit kurzzeitig vor den Geschäften geparkt werden kann. Diese Möglichkeit besteht derzeit nicht. Um ein tragfähiges Konzept zu erarbeiten, will ich die Anwohner und die Geschäfte in die Pläne mit einbeziehen.

Weinkötz: Fußgängerzone einrichten

Hier in der Kürze keine oberflächliche Antwort zu geben, ist praktisch unmöglich. In so gut wie allen Städten hat sich die Einrichtung einer Fußgängerzone bewährt und bezahlt gemacht. Dies muss flankiert werden durch einen attraktiven ÖPNV der sich auf die gesamte Gemarkung Schriesheims und die Erschließung der Innenstadt bezieht. Diese Fußgängerzone könnte sich in der Talstraße vom Rathaus bis zur Gaulsbrücke, in der Kirchstraße bis zur Friedrichstraße und in der Heidelbergerstraße bis zum Deutschen Hof erstrecken. Die Parkplätze im Schulhof sollten erhalten bleiben. Durch die Einrichtung von Einbahnstraßen ließe sich mehr attraktiver Parkraum in diesem Umfeld schaffen. Es muss Schluss sein mit der Verschandelung Schriesheims durch abschreckende Investorenarchitektur. Wenn das Flair Schriesheims weiter vor die Hunde geht, ist die Entwicklung zur Schlafstadt vorprogrammiert. Dass die wachsende Zahl der Megastores in der unmittelbaren Umgebung den Einzelhandel in der Innenstadt langsam aushungert, ist auch kein Geheimnis.

Fotos: Dorn/zg

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung