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24.01.2014

Rabea Schmidt wird Deutsche Meisterin mit dem "West Coast Swing"

Rabea Schmidt wird Deutsche Meisterin mit dem "West Coast Swing"

Deutsche Meisterin, EM-Dritte: Rabea Schmidt hat im Line Dance schon viel gewonnen. Im Teamwettbewerb peilt sie die WM 2015 in Florida an. Foto: Dorn

Von Nicoline Pilz

Schriesheim/Ladenburg. Schwarzes Paillettentop, schwarze Hose und beigefarbene Stiefel: Für Linedancer ist das eine absolut adäquate Kleiderkombi, die Stiefel sogar in bestimmten Kategorien ein Muss. "Wenn ich in Deutschland tanze, dann darf ich ,glitzern', im Ausland sieht das wieder anders aus", erklärt Rabea Schmidt, die seit 1996 in Schriesheim lebt und beim Tanzsportclub (TSC) Blau-Silber in Ladenburg tanzt.

Zum Line Dance kam sie erst im Jahr 2010, nachdem sie zuvor bereits andere Tanzstile erprobt hatte. "Line Dance, das faszinierte mich, und ich schlitterte da so rein." Mit beachtlichem Erfolg: Im Jahr 2012 nahm die Orthoptistin zum ersten Mal als Solotänzerin an einer Deutschen Meisterschaft für Country- und Westerntanz teil und erreichte auf Anhieb Platz sieben.

Im vergangenen Jahr lief es noch besser: Bei der DM im thüringischen Meiningen war sie in der Vorrunde so gut, dass sie sich fürs Finale qualifizierte und prompt den Titel holte. Dieselbe Platzierung war drin bei den Benelux-Championships in Mierlo in Holland. Bei der "City of Light" bei Paris wurde Rabea Schmidt Vierte, gewann zwei Titel bei der Hessenmeisterschaft und holte EM-Bronze in Paris.

Mit Peter und Erna Stang, Vorsitzender und Kassiererin vom Sportschützenverein in Altenbach, waren weitere Schriesheimer bei der DM in Thüringen dabei und erfolgreich. "Wir waren in der Kategorie Cabaret mit einem Team vertreten und wurden Vizemeister", schildert Peter Stang. Im 22-köpfigen Kader war auch Rabea Schmidt als eine von acht Solotänzern mit auf der Bühne: "Dabei habe ich als Kind nie getanzt, ich kam erst als Erwachsene dazu."

Für Außenstehende klingen die verschiedenen Kategorien - Line Dance ist der Überbegriff und spaltet sich in drei Hauptrichtungen auf - und die unterschiedlichen Bedingungen bei Turnieren verwirrend. Bei einer DM sind beispielsweise vier Lieder inklusive Musik und Choreografie vorgegeben; die Kostüme werden zwar selbst, aber in Anlehnung an eine strenge Kleiderordnung gewählt.

Rabea Schmidt überzeugte die vierköpfige Jury beim Solotanz mit ihrem "West Coast Swing" in der Kategorie "Newcomer": "Man tanzt zwei Minuten - wenn es den Judges gut gefällt, auch länger." Wenn man dann höher steige, dürfe man auch Variationen in die Choreografie einbauen.

Das Ehepaar Stang war zum ersten Mal bei einer Meisterschaft dabei und half mit Erfolg, ein zehnminütiges Programm zu bestreiten. "Die Gruppe sucht sich dabei ein Thema und die Musik aus", schildert Erna Stang. Ihr Thema waren "Blockbuster" mit den entsprechenden Filmmusiken und passenden, selbst gebauten Kulissen. Für den gesamten Aufbau dürfe man wiederum nur fünf Minuten aufwenden, sagt Peter Stang. "Wir haben vorher geübt und brachten es auf zweieinhalb." Der Kostümwechsel zwischendurch war fliegend, alles "musste zackig gehen".

Im Gespräch schwärmen alle drei von der Abwechslung, die Line Dance mit seinen vielen Tanzstilen unter anderem aus Latin, Standard und Show biete. "Es ist schön, dass man das allein, aber auch als Team ausüben kann", findet Rabea Schmidt. Und die Atmosphäre bei Turnieren sei wunderbar: "Da ist so ein Zusammenhalt - Linedancer sind eine Familie." Eine große Familie zudem. Beim TSC umfasst sie mittlerweile 60 Köpfe und ist somit die größte Sparte im Verein. Ziel ist es, in der Gruppe auf der Weltmeisterschaft 2015 in Florida mitzumischen. Dafür wäre die Unterstützung von Sponsoren hilfreich, meint TSC-Sportwart Peter Stang.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung