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24.03.2014

Schriesheim erhält gute Noten für ÖPNV und Familienleben

Beim ersten "Zukunftsdialog" des SPD-Ortsvereins standen die Ergebnisse der ersten Bürgerbefragung im Fokus.

Schriesheim. (nip) Die durchaus emotional geführte Diskussion, ob man Einbahnstraßen für Radfahrer öffnen soll, basierte beim ersten "Zukunftsdialog" der SPD ausgerechnet auf einem Zahlendreher: 53 Prozent der Bürger waren nicht dagegen, sondern für eine solche Öffnung in Schriesheim. Im Vereinsraum der Mehrzweckhalle stellte SPD-Ortsvereinsvorsitzender Sebastian Cuny am Samstag die Ergebnisse der ersten Bürgerbefragung vor.

"Im Anschluss wollen wir schauen, was für politische Forderungen daraus entwickelt werden können", meinte er. Die SPD wolle nicht mit einem fertigen Konzept in die Kommunalwahl gehen, um es den Bürgern dann "überzustülpen", sondern ihre Anregungen in die Gemeinderatsarbeit einbringen. Bei etlichen Mängeln reagiere die Kommunalpolitik ja bereits, so Cuny weiter.

5000 Fragebögen hatte der Ortsverein in die Briefkästen der Stadt gesteckt, wovon 100 wieder zurückkamen. Von diesen habe man bislang 76 ausgewertet, sagte Cuny. Der Rücklauf von zwei Prozent sei ein "guter Wert". Profis rechneten in der Regel mit ein bis drei Prozent.

Toll sei, dass die Antworten je zur Hälfte von Frauen und Männern kamen; letztere würden sich politisch ja eher in den Vordergrund spielen. Und richtig gut sei auch, dass viele Anregungen gekommen seien.

Bei Noten von eins bis sechs erreichte zum Beispiel das Erscheinungsbild der Stadt einen Schnitt von 3,4, der Naherholungswert allerdings 1,9, getoppt noch vom Sportangebot mit 1,8. In der Diskussion beklagten manche später, dass öffentliche Plätze und Anlagen nicht schön gestaltet seien. Da habe Ladenburg die Nase vorn. Und es liege zu viel Müll herum. Gute Noten (1,9) erhielt der ÖPNV, schlechtere das Leben in Schriesheim für Jugendliche (2,9), während es für Familien und Kinder jeweils eine 1,9 gab. Für Jugendliche fehle es an Angeboten im sportlichen Freizeitbereich; ein Bolzplatz, ein Basketballfeld oder eine Skateranlage wären wünschenswert, kam es von den Anwesenden.

Der bauliche Zustand der Schulen kam insgesamt auf eine 3,6, wobei das Gymnasium mit 4,2 ein Ausreißer nach unten war. Hier würden zwar Gelder fließen, doch handle es sich um "Einzelaktionen", die zwar sinnvoll, aber alles andere als ästhetisch seien, hieß es. Die Kindergärten kamen bei derselben Frage mit Noten von 2,0 (Sophienstraße) bis 3,0 (Mannheimer Straße) gut weg. Recht gut wurde die Zahl der Betreuungsplätze für Kinder (1,9 bis 2,5) und Senioren (2,7) gewertet. 56 Prozent der Befragten beantworteten die Frage, ob Schriesheim ein Bürgerhaus brauche, mit "Ja!"; 53 Prozent wollen keine Pflasterung der Heidelberger Straße, wären aber für eine Öffnung des Kanzelbachs am Festplatz bei dessen Umgestaltung (63 Prozent).

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung