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24.04.2014

Rettungseinsatz im Schriesheimer Steinbruch

Kletterer stürzte ab und wurde schwer verletzt - Keine Lebensgefahr

Von Laura Geyer

Schriesheim. Ein Kletterausflug am Ostersonntag hat für einen 29-jährigen Bergsteiger ein böses Ende gefunden. Gegen 14 Uhr stürzte er im Steinbruch aus einer Höhe von fünf Metern ab. Wie die Polizei vermutet, hatte er das Sicherungsseil beim Abseilen falsch eingehängt. Bei dem Sturz in der dritten Ebene zog sich der Kletterer schwere Verletzungen zu; Lebensgefahr bestand aber nicht, wie die Polizei gestern informierte. Neben dem Rettungsdienst mit sechs Personen kam die Absturzsicherungsgruppe der Feuerwehr Schriesheim mit 14 Personen und drei Fahrzeugen. Die Polizei war mit zwei Beamten und einem Streifenwagen an der Einsatzstelle.

Nach der notärztlichen Erstversorgung übernahm die Besatzung des Rettungshubschraubers "Christoph 53" die medizinische Versorgung des Patienten. Die Feuerwehr lotste einen Rettungswagen an die Einsatzstelle. Gemeinsam transportierte man den Bergsteiger zum Hubschrauber, der den 29-Jährigen zur Behandlung in ein Krankenhaus flog. Die Kriminalpolizei hat die weiteren Ermittlungen zur Unfallursache aufgenommen.

Der Unfall war nicht der erste im Schriesheimer Steinbruch. "Es ist eben keine Kletterhalle", sagte Christian Kohl, der Vorsitzende der "AG Klettern & Naturschutz im Odenwald", gestern auf RNZ-Anfrage. "Hier gibt es alpine Gefahren." Leider gebe es ein- bis zweimal im Jahr Abstürze im Steinbruch. "Jeder Unfall hat seinen Grund", fügte Kohl hinzu, "sei es ein menschlicher Fehler oder natürliche äußere Einflüsse - letztere sind nur in der Halle zu vermeiden."

Der stillgelegte Steinbruch gehört zum Natura-2000-Gebiet "Odenwald bei Schriesheim". Seit 1999 besteht ein Nutzungsvertrag zwischen der AG und der Stadt Schriesheim. "Es können durchaus 200 Kletterer am Tag im Steinbruch sein", schätzte Kohl. "Wir hatten auch schon viele Klettergrößen hier." Das Gebiet eigne sich aber ausdrücklich auch für Anfänger. Dennoch bestehe ein großer Unterschied zur Halle. "Ich empfehle, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen", mahnte Kohl an.
ettungsdienst, Feuerwehr und Polizei waren am Karfreitag im Steinbruch im Einsatz. Foto: Feuerwehr Schriesheim

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Rettungseinsatz im Schriesheimer Steinbruch-2

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung