Schriesheim im Bild 2023

16.08.2014

2016 eine reine Schriesheimer Staffel beim Mathaisemarkt-Boxen?

Boxchef Werner Kranz vom Kraft-Sport-Verein (KSV) hat viel vor und betreibt gezielte Nachwuchsarbeit.

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Werner Kranz ist ja normalerweise keiner, der sich Euphorie groß anmerken lässt. Doch wenn er jetzt das Box-Training in der KSV-Halle verfolgt, dann ist seine Freude spürbar: "Da ist ein ganz neuer Zug drin wie vorher nicht." Der Cheftrainer der Boxer, Jens Graichen, hatte aus privaten und beruflichen Gründen ein Jahr aussetzen müssen und ist jetzt wieder da.

Nun kann sich der Lehrer und Familienvater aus Ilvesheim wieder seinen sportlichen Schützlingen widmen. Das ist aber nur ein Grund für die Zufriedenheit von Werner Kranz, der die Boxabteilung des Schriesheimer Kraft-Sport-Vereins im Jahr 1966 gründete und seitdem führt.
Dazu kommt, dass die KSV-Boxer jetzt über ein insgesamt vierköpfiges Trainerteam verfügen. Gezielte Nachwuchsarbeit wird so möglich, die Kranz' auf etwas ganz Besonderes hoffen lässt: Zum 50-jährigen Jubiläum seiner Abteilung im Jahr 2016 will er beim Mathaisemarkt-Boxen ausschließlich Schriesheimer Boxer gegen ausgesuchte Gegner antreten lassen: "Das schaff' ich", ballt Kranz motiviert die Faust. Da wird er nicht locker lassen. Zumal die Ausgangslage momentan glänzend ist.

Insgesamt hat die Boxabteilung zurzeit 35 Sportler - Wettkampfathleten, Fortgeschrittene, Anfänger, Jugendliche und Hobbyboxer. Graichen leitet gemeinsam mit Frank Michaeli das Sparrings- und Wettkampftraining. Michaeli ist zudem für die Kondition zuständig.

Oral Kuzembaew, der Vater von KSV-Vorzeigeboxer Dias Kuzembaew, und Czeslaw Urbaczka, der ebenfalls neu im Trainerstab ist, sind für die Jugendlichen und die unerfahreneren Kämpfer da. Von Urbaczka ist Kranz begeistert und hebt hervor, dass der 52-Jährige nicht nur ein "ganz lieber Mensch" sei, sondern kräftig gepaukt habe, um jetzt noch seine C-Trainerlizenz zu machen. Und das mit 52!

Auch von Oral Kuzembaew ist Kranz absolut überzeugt: "Der Mann ist ein Phänomen und für den Nachwuchs ganz, ganz wichtig." Nicht nur, weil Kuzembaew in seinem boxsportverrückten Heimatland Kasachstan bereits junge Kämpfer trainierte und selbst erfolgreich boxte.

Besonders dankbar ist Kranz dafür, dass Michaeli die Zeit ohne Graichen als Coach der Männer überbrückte und sich Boris Lysii in der Vakanz auf dem Cheftrainerposten um die Jugend kümmerte. Lysii gehört nun aber nicht mehr zum KSV-Trainerteam. Aus Altersgründen. Kranz dankte ihm im Namen der ganzen Abteilung für die geleistete Arbeit, die nun mit Blick auf das Jahr 2016 forciert wird. Doch auch die nächsten Ziele hat Kranz im Blick.

Anfang September stehen in Ravensburg die Landesmeisterschaften an. Vom KSV sollen der 21 Jahre alte, zweifache Dritte der Elite-DM Dias Kuzembaew im Bantam-Gewicht sowie Schwergewichtler Mirac Güner in den Ring steigen. Die Deutschen Meisterschaften der Eliteklasse sind Mitte Oktober in Straubing. Auch hier soll Dias Kuzembaew nach auskurierter Schulterblessur wieder ein Anwärter auf eine Medaille sein.

Und noch mehr traut ihm Kranz zu: "Dias' Ziel können die Olympischen Spiele im Jahr 2016 sein." Warum nicht? An der Vorbereitung soll es nicht liegen. Schließlich trainiert Kuzembaew auch am Olympiastützpunkt Rhein-Neckar - bei Rustam Rachimow, dem früheren KSV-Boxer, Vize-Weltmeister und Olympia-Dritten von Athen 2004.
INFO:
Box-Training in der KSV-Halle: montags von 17.30 bis 19 Uhr (Kondition), dienstags von 18 bis 19 Uhr (Jugendliche und Anfänger) und 19 bis 20.30 Uhr (Fortgeschrittene und Aktive) sowie donnerstags von 18 bis 19 Uhr (Jugendliche und Anfänger) und 19 bis 20.30 Uhr (Fortgeschrittene und Aktive)
'Da ist ein ganz neuer Zug drin': KSV-Boxabteilungsleiter Werner Kranz (hintere Reihe, Vierter v. r.) freut sich über die Bedingungen im Training. Chefcoach Jens Graichen (l.) ist wieder da. Oral Kuzembaew und Czeslaw Urbaczka (Zweiter und Dritter v. l.) sind neu im Trainerteam, das Frank Michaeli (nicht im Bild) komplettiert. Davon profitiert auch Dias Kuzembaew (hockend, Zweiter v. l.). Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung