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06.09.2014

Talstraße in Schriesheim: Vollsperrung bleibt bis zum Ferienende

Der Untergrund im Kanalgraben ist jetzt ausgetauscht, dafür verzögerten sich die planmäßigen Arbeitsschritte um eine Woche.
Von Laura Geyer

Schriesheim. Die Befürchtungen werden wahr: Die Talstraße muss länger gesperrt bleiben. Und zwar eine ganze Woche, teilte gestern das Regierungspräsidium Karlsruhe mit. Also bis zum letzten Ferienwochenende, 13./14. September. Genau aus diesem Grund waren die Bauarbeiten damals auf den Zeitraum 22. August bis 7. September gelegt worden: Damit man einen Puffer hat, sollte etwas Unvorhergesehenes passieren.

So wie jetzt bei den Aushubarbeiten geschehen. Letzten Donnerstag hatte das Regierungspräsidium bekannt gegeben, dass der Untergrund im Bereich eines Kanals nicht stabil genug sei, um dem künftigen Verkehr standhalten zu können. Der Regen hatte sich zusätzlich negativ auf die Beschaffenheit des Materials im Kanalgraben ausgewirkt.

Erst im Juni hatten Stadt und Regierungspräsidium in einem Gemeinschaftsprojekt die Kanäle vom Wiesengelände am Hotel Scheid zurück auf öffentlichen Grund unter die Talstraße verlegen und zugleich neues Material verfüllen lassen. Warum das Material in so kurzer Zeit aufweichte, konnte Bauleiter Volker Staudacker gestern auf RNZ-Anfrage nicht sagen.

In jedem Fall musste es auf einer Länge von rund 80 Metern wieder abgetragen werden, also auf gut zwei Dritteln des abgesperrten Talstraßen-Bereichs. Der Kanalgraben wurde daraufhin mit neuem Material verfüllt, einem Schottergemisch. Das war es zwar auch zuvor, jetzt handele es sich aber um ein "qualifizierteres Produkt", erklärte Staudacker.

Kann er ausschließen, dass das gleiche noch mal passiert? "Auf jeden Fall", ist sich der Bauleiter sicher. "Wir haben Untersuchungen gemacht, der Untergrund ist definitiv tragfähig." Am Dienstag waren die Arbeiten an der Kanalbaustelle fertig geworden, während der letzten Tage konnte in dem gesamten Bereich nichts anderes gemacht werden.

"Wir haben getan, was wir tun konnten", sagte Staudacker. Im vorderen Drittel war das eine Menge: Ampel-Fundamente und Bordsteine wurden gesetzt, Leerrohre verlegt, die Frostschutzschicht aufgetragen. Fehlt nur noch "ein kleiner Rest Schotter" und der Asphalt.

Der neue Talstraßen-Abschnitt kann aber nur in einem Stück asphaltiert werden; deswegen muss das warten, bis auch im hinteren Bereich alle vorhergehenden Schritte abgeschlossen sind. Hier werden die Arbeiter jetzt erst einmal den Gehweg zurückbauen, der für die Fußgänger offen gehalten werden musste. Dann sind auch auf diesem Abschnitt Kabelleerrohre und der Bordstein dran und die Entwässerung für die Straße muss hergerichtet werden. Damit begannen die Arbeiter gestern Vormittag. "Außerdem müssen wir noch ein Stück Stützmauer ergänzen, dort wo der Kanal war", sagte Staudacker.

Anfang nächster Woche kann dann die Asphaltschicht kommen - wenn das Wetter mitspielt. "Toi toi toi, bis jetzt sieht es gut aus", sagte Staudacker hoffnungsvoll. "Wir gucken natürlich jeden Tag in die Vorhersage. Wenn es ein wenig nieselt, ist das aber kein Problem." Auf die Frage, ob die Sperrung im schlimmsten Fall noch einmal verlängert werden könnte, gab sich der Bauleiter zuversichtlich: "Nur, wenn es nächste Woche die ganze Zeit regnet."

Im Zuge der Aushubarbeiten sind Staudacker zufolge rund 5000 Kubikmeter Erde und Stein von der Talstraße abgetragen worden. Genauere Berechnungen gebe es noch nicht. Der Boden wird für die Verfüllung der Baugrube am Ostportal des Branichtunnels wiederverwertet.
Die Talstraße muss länger gesperrt bleiben. Fotos: RNZ

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung