Schriesheim im Bild 2023

24.09.2014

Blitzer im Rhein-Neckar-Kreis: Welche zwei Anlagen sind in Betrieb?

An fünf Standorten hat der Rhein-Neckar-Kreis Geschwindigkeitsmessanlagen aufgestellt - aber nur zwei Blitzer sind immer scharf gestellt.

Von Stefan Hagen

Rhein-Neckar. Jetzt wird geblitzt: Das steht fest. Nur wo, das bleibt ein Geheimnis. Im Rahmen eines Pilotprojekts wird der Rhein-Neckar-Kreis in dieser Woche an fünf Standorten stationäre Geschwindigkeitsmessanlagen in Betrieb nehmen - allerdings werden lediglich zwei "digitale, laserbasierende und berührungslose Messeinrichtungen" wechselweise in die Säulen eingesetzt.

Im Klartext heißt das: Es werden immer nur zwei Anlagen gleichzeitig "scharf gestellt". Der "Abschreckungseffekt" dürfte trotzdem dafür sorgen, hoffen die Initiatoren, dass die zulässige Geschwindigkeit an allen Standorten eingehalten wird - schließlich kann man ja nie wissen. Die Autofahrer könnten auch nicht erkennen, ob die "Messsäule" bestückt sei, betont stellvertretender Kreissprecher Thomas Rohleder.

Die Messanlagen stehen an folgenden Stellen:

> Schriesheim: B 3 am südlichen Ortseingang im Bereich der Busausfahrt.
> Ilvesheim: L 542 an der Ortseinfahrt aus Richtung Ladenburg.
> Neckargemünd: B 37 nach der Ortseinfahrt aus Richtung Heidelberg.
> Lobbach: L 532 nach dem Ortseingang von Waldwimmersbach aus Richtung Wiesenbach.
> Walldorf: L 723 in der Nähe der Kreuzung mit der L 598.

Die Auswahl der Standorte sei, so das Landratsamt, "unter Berücksichtigung der rechtlichen Anforderungen an Unfallschwerpunkten, gefährlichen Stellen und schutzwürdigen Streckenabschnitten erfolgt". In den vergangenen Tagen hat nun das beauftragte Unternehmen die "Messtower" installiert, nachdem die Tiefbauarbeiten für die Fundamente abgeschlossen waren, heißt es in einer Pressemitteilung. Die Kosten für die Beschaffung und Inbetriebnahme der stationären Anlagen würden sich insgesamt auf rund 200.000 Euro belaufen.

Bisher hat der Kreis die Geschwindigkeitsüberwachung ausschließlich mobil durchgeführt. Warum setzt man nun auf das Konzept "Stationäre Anlagen"? Ortsfeste Messanlagen würden nach Erkenntnissen anderer Kommunen weit über die kontrollierten Stellen hinaus wirken und das Geschwindigkeitsverhalten nachhaltig beeinflussen, heißt es in der Mitteilung weiter. Aus diesem Grund habe sich der Rhein-Neckar-Kreis dazu entschlossen, im Rahmen eines Pilotprojekts Erfahrungen mit stationärer Überwachung "an ausgewählten Standorten mit maßgeblicher Verkehrsbedeutung und hohem Verkehrsaufkommen" zu sammeln.

Allerdings ist man nicht allerorts restlos begeistert von den neuen "Skulpturen" im Stadtgebiet. In Neckargemünd wurde im Vorfeld kontrovers diskutiert, sogar von "Abzocke" war die Rede. Über die Wirkung der Dauerblitzer könne man streiten, sagt Schriesheims Ordnungsamtsleiter Willy Philipp.

Hätten sich die Autofahrer erst die Standorte gemerkt, würden sie hier eben langsam vorbeifahren, um dann wieder aufs Gas zu treten. Mobile Blitzgeräte seien für mehr Verkehrssicherheit effektiver: "Weil man eben überall aufpassen muss und nicht weiß, wo kontrolliert wird."

Copyright (c) rnz-online

Autor: Rhein-Neckar-Zeitung