Schriesheim im Bild 2023

03.02.2015

Schriesheim: "Big Band Theory" begeisterte in der Aula des Bildungszentrums

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. Manchmal muss man nicht einmal die Melodie hören. Bei manchen Ohrwürmern reicht schon der Titel, und schon setzt sich die Musik im Gehirn fest. "Hit the Road, Jack" ist so ein Stück. Ray Charles nahm die Komposition von Percy Mayfield 1960 als A-cappella-Version auf, und seither machte sich der eingängige Titel in unzähligen Köpfen breit. "Hau ab, Jack", sagt die Frau eines Sängers zu ihrem Gatten, und der versucht erfolglos, sie umzustimmen. Luise Witts kühle Soulstimme passte ausgezeichnet auf den Text, doch a cappella singen musste die Schülerin nicht: Hinter ihr stand die Big Band des Bildungszentrums "The Big Band Theory" (TBBT) und gab jede Menge musikalische Rückendeckung.

Im ersten Set des Jahreskonzerts standen 26 von 30 jungen Musikern auf der Bühne in der Aula des Kurpfalz-Schulzentrums, enthusiastisch dirigiert und eingezählt von Bandleader Olaf Weithäuser. Als Einstieg in das mehrstündige, großartige Programm wählte dieser die "Star Wars"-Titelmelodie: auch so ein Stück mit hohem Wiedererkennungswert, dem eine Menge ähnlich eingängiger Hits aus den unterschiedlichsten Genres folgten. Ray Charles war noch einmal dabei, und zwar mit seiner Rhythm-and-Blues-Eigenkomposition "What Did I Say", zu der Valentin Erdmann ein knackiges Tenorsaxofon-Solo spielte, gefolgt von einem coolen Percussion-Satz im Siebziger-Jahre-Hit "Brick House" von den "Commodores". Beim funkigen "Cheep Tricks" durfte Schlagzeuger Benjamin Keller in einem minutenlangen, fetzigen Solo alles aus seiner Double-Base-Drum herausholen, bevor das Stück in zwei ruhigere Saxofonsoli überleitete.

Acht Stücke gab es bis zur Pause, und auch die beiden Jüngsten, Aaron Meier und Manuel Schmitt aus der Fünften, hielten da tapfer mit, der eine an der Trompete, der andere an der E-Gitarre. Danach bekam die Band Verstärkung von einer Gruppe "Ehemaliger", und es zeigte sich, dass das gemeinsame Spielen auch dann funktionierte, wenn manche Bandmitglieder altersmäßig die Eltern ihrer Mitspieler sein konnten: Bis zu 38 Musiker standen zeitweilig auf der Bühne, am Schlagzeug und am Keyboard wurde zum Teil "schichtweise" gespielt, und in den ohnehin stark besetzten Reihen der Bläser wurde es richtig eng.

Einige "Veteranen" waren schon dabei, als Gymnasiallehrer Uli Ziemer vor 30 Jahren mit einem Projekt, das schlicht "Schulband" hieß, an den Start ging, andere machten einige Jahre später Furore und CD-Einspielungen mit der "Pig Band", und wieder andere standen mit "WITS" (Wade in the Standards) auf der Bühne. Die große Big Band vereinte an dem Abend alle, spielte zum Teil, ohne zuvor geprobt zu haben und präsentierte einige Sahnestücke aus dem Repertoire der Bands - "Beatles"-Fan Ziemer zu Ehren gleich "A Hard Day’s Night" und "I Wanna Hold Your Hand". An die Gegenwart erinnerten die einheitlichen roten T-Shirts, die "TBBT" zum ersten Mal trug: Sie wurden finanziert mit einer Spende, die die Musikschule vom Sängerchor Ursenbach nach dem Benefizkonzert der Bundeswehr-Big-Band erhielt. Ebenfalls dieser Spende waren die neuen Scheinwerfer zu verdanken, die die Bühne den ganzen Abend über ins rechte Licht setzten.

Bis zum Schluss, als die Band einen weiteren Ohrwurm anstimmte: Adeles Titelmelodie zum Bond-Film "Skyfall", die man am liebsten mitgesungen hätte. Und, als Finale, gab es "Tequila" von den "Champs", oft und gern gespielt. Von allen "Band-Generationen".
Ohrwürmer am Stück spielte die Big Band des Schulzentrums unter der Leitung von Olaf Weithäuser. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung