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12.03.2015

Mathaisemarkt: "Raubritter" ließen es zum Jubiläum krachen

Ein "Vereinsabend" der besonderen Art: Der Baseballclub lud ins Festzelt zur Riesensause anlässlich seines 25-jährigen Bestehens ein

Schriesheim. (sk) "Abend der Schriesheimer Vereine" steht noch im Programm, das im Festzelt ausliegt. Die Verlosung der halben "Göckele" gab es aber letztes Jahr. An diesem Montag erleben die Besucher einen zwar hähnchenfreien Vereinsabend, dafür aber einen, der sich gewaschen hat. Veranstaltet wird er vom Baseballclub "Raubritter", die zur Feier ihres 25-jährigen Bestehens "Joe Whitney & the StreetLIVE Family" ins Festzelt geladen haben.

Eigentlich ist die Partyband eher im Raum Frankfurt bekannt, doch nach diesem Konzert dürfte sich das ändern. Wie viele Musiker da im Laufe des Abends auf der Bühne stehen, kann wohl niemand im Publikum so genau sagen; nach der schnellen Eröffnungsnummer von Bandleader Whitney wechseln sich Sängerinnen und Sänger in rascher Folge am Mikro ab: Alle musikalische Profis mit goldenen Stimmen und ebenso glänzender Laune, schaffen sie es spielerisch, ihr Publikum sofort in Party-Stimmung zu bringen. Schon beim ersten Titel, der direkt auf die Beamer-Präsentation mit Bildern aus der "Raubritter"-Geschichte folgt, stehen die ersten Fans auf den Tischen. Vielleicht ist es der tanzbare Rhythmus, vielleicht auch das Wahnsinns-Klaviersolo, jedenfalls ist der Abend ab jetzt ein Selbstläufer.

Vor, hinter und neben sich sieht man Menschen in Pullis mit dem Aufdruck "Wir geil", einem Spruch, der unter den Baseballern so sehr zum guten Ton gehört, dass er zum inoffiziellen Jubiläumsmotto wurde. Mitglieder der ersten Stunde sind da, Jüngere und viele, viele, die mit Baseball vielleicht weniger am Hut haben: Es ist ein altersgemischtes Publikum mit gleichwohl ähnlichem Musikgeschmack. Jedenfalls kommt der Wiedererkennungs-Jubel von überall, als die ersten Töne von Adeles "Rolling in the deep" erklingen. Ziemlich weit vorne steht eine Gruppe auf den Bänken, die noch die Kostümierung vom Mathaisemarkt-Umzug trägt: Dunkle Brillen und Anzüge kennzeichnen die jungen Männer unzweifelhaft als "Blues Brothers". Direkt an der Bühne findet man wie immer die, die am ausgelassensten tanzen, singen und die Arme hochreißen: Aus ihren Reihen pickt sich der nächste Sänger eine junge Frau, die zwanglos mit ihm auf der Bühne tanzt und feiert. Seine Ansagen, die er auf Englisch mehr nuschelt als ruft, versteht zwar niemand, aber das macht nichts. Man ruft zurück, johlt und klatscht, und weiter geht’s mit mächtigen Gitarrenriffs.

"Hammer", hört man kurz "Raubritter"-Vize Tobias Heising, und schon ist er wieder in der Menge verschwunden. Vorsitzender Armin Dremel geht mehr ins Detail: "Wir sind sehr zufrieden mit dem Besuch." Er und Festzeltwirt Hans Peter Küffner schätzen, dass um die 900 Gäste gekommen sind. In der Setpause ist kurz Zeit, um einen Blick ins liebevoll gestaltete Jubiläumsheft zu werfen, doch die Band dreht immer mehr auf. "Wake me up" von Avicii und "Save tonight" von Eagle-Eye Cherry sind solche Stücke, zu denen man einfach tanzen muss. Und als schließlich der Klassiker "So lonely" von "The Police" erklingt, bebt tatsächlich der Festzeltboden. Ehrenwort.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung