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24.03.2015

Schriesheimer Bürgermeister lobt Konzept der Ganztagsgrundschule

Daniela Amberg und Christiane Haase sprachen mit Bürgermeister Hansjörg Höfer über die Ganztagesgrundschule - "Das ist ein ausgeklügeltes pädagogisches Konzept"

Schriesheim. (nip) Für die Schulentwicklung der Stadt sei die Neuausrichtung der Kurpfalz-Grundschule zur Ganztagseinrichtung eine "große Etappe", sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer im Pressegespräch, in dem er noch einmal die Dynamik der vergangenen zehn Jahre im Kontext eines gestiegenen Betreuungsbedarfs umriss: Dementsprechend seien die Platzzahlen in Kindergärten und -krippen ausgeweitet worden: "Ein Zeichen für uns, dass wir auch in den Schulen ein Angebot machen sollten, damit die Kinder dort länger am Tag pädagogisch begleitet werden können." Im Gegensatz zu den Gymnasien habe die Landesregierung zunächst kein Programm für die Grundschulen aufgelegt, was sich nun geändert habe. "Wir haben unser Ziel dann für Schriesheim weiter verfolgt und in 2014 eine Umfrage bei Kindergarten- und Grundschuleltern nach dem Bedarf für eine Ganztagsbetreuung gestartet", so Höfer.

Das Ergebnis entspricht dem Ist-Zustand in den Kindergärten, in denen 35 Prozent eines Jahrgangs (in Krippen sogar 50 Prozent) ganztagsbetreut werden. Eltern von 98 Kindern meldeten Bedarf an, wobei inzwischen sogar 106 Anmeldungen fürs kommende Schuljahr 2015/16 vorliegen, wie Hauptamtsleiter Edwin Schmitt sagte. Parallel dazu arbeitete das Planungsteam an der Kurpfalz Grund-, Haupt- und Werkrealschule, wie sie offiziell noch heißt, intensiv an einem Konzept, an einem "großen Modell", wie Daniela Amberg in Vertretung der Schulleitung und Gesamtelternbeiratsvorsitzende Christiane Haase informierten. Es sieht eine Betreuung an vier Tagen in der Woche, montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr vor; im Licht der Zahlen, so erklärten beide, gehe es an die Detailplanung der Stundenpläne, um Klassenverbände weitgehend zu erhalten und um Kern- und Nebenfächer sinnvoll zu verteilen. Denn neben der Neuinstallation des Ganztagsbetriebs bleibt der bisherige Halbtagszug bestehen.

Bei rund 25 Kindern wird sich die Betreuungszeit, die über zusätzliche Stunden und zusätzliches Lehrerpersonal abgedeckt wird, mit Vereinsangeboten oder Unterricht an der Musikschule überschneiden. Deshalb wird beispielsweise Musikschuleinzelunterricht in den Schulbetrieb integriert, und auch die Stadtbibliothek wird Kooperationspartner sein und eine Arbeitsgemeinschaft (AG) etablieren. "Es geht uns generell um die Abwechslung von Anspannung und Entspannung. Das Ganze ist keine Aufbewahrung, sondern ein ausgeklügeltes pädagogisches Konzept, das von Fachpersonal mit Leben gefüllt wird", sagte Amberg.

In der Lern- und Übungszeit am Nachmittag erledigen die Ganztagsschüler zugleich auch ihre Hausaufgaben. Überrascht zeigte sich die Verwaltung vom Bedarf in den derzeitigen dritten Klassen, wo immerhin noch 17 Kinder das neue Angebot nutzen werden. Die höchsten Anmeldezahlen stellt die Gruppe der künftigen Erstklässler: Von 85 gemeldeten ABC-Schützen werden 38 die Ganztagsschule besuchen. Mittagstisch wird von 12 bis 13 Uhr im Zweischichtbetrieb in einem Speisesaal serviert, der demnächst aus zwei bestehenden Klassenräumen im Erdgeschoss eingerichtet wird. Das Essen wird von der SRH über die Mensa im Schulzentrum geliefert.

In Schriesheim gibt es nach wie vor fünf erste Klassen, die Strahlenberger Grundschule bleibt Halbtagsschule, wobei von den 120 bis 130 Schülern zwei an die Ganztagsschule wechseln. Aktuell besuchen 297 Kinder die Kurpfalz-Grundschule. Der Bürgermeister sprach von einem "tollen Konzept" und lobte die "hervorragende Zusammenarbeit" mit Lehrerkollegium und Elternvertretern: "Ohne Sie alle wäre das nicht denkbar gewesen."

Info: Weiter Informationen unter www.kurpfalzschule-schriesheim.de.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung