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14.04.2015

Schriesheim-Altenbach: Am heutigen Dienstag wird die neue Ortsmitte eingeweiht

Wenn am heutigen Dienstagnachmittag die neue Ortsmitte von Schriesheim-Altenbach eingeweiht wird, dann kommt etwas zu einem guten Ende, das lange begleitet war von Diskussionen, dem Ringen um Lösungen und sogar Streit.

Von Carsten Blaue

Schriesheim-Altenbach. Heute ist ein großer Tag für Altenbach. Wenn am Nachmittag die neue Ortsmitte eingeweiht wird, dann kommt etwas zu einem guten Ende, das lange begleitet war von Diskussionen, dem Ringen um Lösungen und sogar Streit. "Doch den ganzen Ärger werden wir jetzt vergessen. Ich bin nur noch glücklich. Ich freue mich unheimlich", sagte gestern Ortsvorsteher Dr. Herbert Kraus.

Er war persönlich noch mal am neuen Ortsmittelpunkt, um zu schauen, wo die Grundschulkinder bei der heutigen Einweihungsfeier stehen werden, damit sie richtig zur Geltung kommen bei ihren Auftritten. Auch die Brunnentechnik funktioniert. So wird heute das Wasser plätschern, wenn das Band durchschnitten wird. Dann haben Stadt, Ortsteil, politische Gremien und nicht zuletzt auch die Bürger einen jahrelangen Weg hinter sich. Lange scheiterte die Ortsmittengestaltung an den Finanzen. Dann konnte Kraus’ Vorgänger, Alfred Burkhardt, im Juni 2010 eine Spende der Plattner-Stiftung in Höhe von 220 000 Euro für die Neugestaltung des Schulhofs verkünden. Dieser galt in der Planung stets als eine Art "erster Abschnitt", wurde als Ortsmitte doch stets der Bereich bis zur Rathausstraße verstanden.

Aber gebaut wurde zu Burkhardts Unbehagen immer noch nicht, weil Bürgermeister Hansjörg Höfer erst noch die Aufnahme ins Landesentwicklungsprogramm für den ländlichen Raum (ELR) anstrebte. Unvergessen ist der Besuch des zuständigen Ministerialdirigenten, Hartmut Alker, in Altenbach, der auf Einladung des Landtagsabgeordneten Georg Wacker (CDU) die Möglichkeiten der Landesförderung für die Ortskernsanierung gleich vor Ort prüfte.

Im Februar 2011 dann die Botschaft Wackers, der damals noch Kultusstaatssekretär war: Altenbach ist im ELR. 100 000 Euro sollten im ersten Jahr fließen. Jetzt sollte es wirklich losgehen. Mehr noch: Burkhardt mahnte gleich die Planung für den zweiten Bauabschnitt an, wenngleich die Stadt jedes Jahr aufs Neue ELR-Gelder beantragen musste.

Jedenfalls rollten Ende Juli 2011 die Bagger auf dem Schulhof - der bauliche Startschuss für die neue Ortsmitte, begleitet von Debatten über die richtige Gestaltung und Funktionalität des Platzes. Dabei ging es etwa auch um Spielgeräte und darum, wo sie installiert werden sollen. Doch auch diese Klippen wurden umschifft, im November 2012 wurde der neue Schulhof eingeweiht. Es folgten im September 2013 im Ortschaftsrat die Beratungen über den zweiten Bauabschnitt mit Diskussionen über Brunnen und Bachläufe. Letztlich fand sich auch hier eine gute Lösung; zudem wurden die zweite und dritte Bauphase der neuen Ortsmitte quasi zusammengelegt. Parallel dazu bekam die evangelische Johanneskirche ein völlig neues Aussehen und letztlich auch ihren neuen Namen bei der Einweihung am ersten Mathaisemarktsonntag in diesem Jahr.

So entstand zwischen Schule und Kirche ein neues Platzensemble zum Verweilen - mit Brunnen, flachem Bachlauf, Bouleplatz, Bänken und Bäumen: "Die neue Ortsmitte hat ein völlig neues Gesicht", schwärmte Kraus. "Sie ist ein Blickfang und soll der Mittelpunkt des Ortsteils und des örtlichen Lebens werden, ein Ort der Belebung und Begegnung." Und zwar aller Generationen. Kraus ist sich sicher, dass auch die Jugend bewusst und verantwortungsvoll mit der Neugestaltung umgehen wird. Im örtlichen Leben erstmals besonders zur Geltung kommen wird die neue Ortsmitte bei der Kerwe vom 1. bis 4. Mai: "Jetzt haben wir mehr Platz", freute sich Kraus gestern. Und das bringt Chancen für das Fest mit sich. Man darf heute schon gespannt sein - am großen Tag für Altenbach.
Bis morgen Nachmittag soll alles fertig sein am neuen Ortsmittelpunkt. Foto: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung