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09.06.2015

Schriesheimer OEG-Areal ist "keine ganz einfache Baustelle"

Aber Arbeiten für zweites Wohnquartier auf dem OEG-Areal gehen planmäßig voran - Schillerstraße auf Teilstück als Einbahnstraße

Von Stephanie Kuntermann

Schriesheim. "Das Projekt läuft sehr gut, es entwickelt sich planmäßig." Das sind Worte, die ein Bauherr immer gern hört. Sie stammen von Karl Köhler, dem geschäftsführenden Gesellschafter der Karl Köhler GmbH, die mit der Brettener Firma Harsch in einer Arbeitsgemeinschaft für das letzte große Projekt an der Schillerstraße verantwortlich ist. Bauherr ist die Holding BPD (Bouwfonds Property Development), in deren Auftrag bereits die ersten Wohnhäuser am Schillerplatz entstanden. Jetzt wird an sieben großen Wohnblocks mit 55 Einheiten gearbeitet, von denen vier an der B 3 und drei an der Schillerstraße stehen sollen - ebenso, wie es bei den Häusern nördlich des neuen Raiffeisenmarkts ist. Auch die Architektur beider Wohngebiete wird sich entsprechen.

"Der Rohbau soll dieses Jahr abgeschlossen sein"

Einstweilen erstreckt sich entlang des Straßenzugs nördlich des Schillerplatzes noch eine einzige große Baugrube, in der Bagger stehen, Baumaterial gestapelt ist und die Arbeiter gerade die Grundmauern für die künftige Tiefgarage hochziehen. "Die Umfassungswände sind zu zwei Dritteln fertig", sagt Köhler gestern gegenüber RNZ.

Die "Gründung" und das Untergeschoss würden die Baufirmen "noch eine Weile beschäftigen". Allerdings planmäßig. Im Gegensatz zum ersten Bauvorhaben sei man bisher nämlich zügig vorangekommen. "Es gab auch viel weniger Probleme mit Kontamination", erinnert Köhler an Schwierigkeiten des ersten Bauabschnitts: Altlasten aus der Zeit, als Fahrzeughallen und Betriebsgebäude der OEG noch auf dem Gelände standen, sorgten damals für Verzögerungen. Nach den Grundmauern wird als nächstes abschnittsweise die Decke angebracht, später soll es mit den Erdgeschoss-Wänden weitergehen.

"Der Rohbau soll im Wesentlichen dieses Jahr abgeschlossen sein", erklärt Köhler. Im Herbst 2016, so die Zielvorgabe, sollen die gesamten Bauarbeiten beendet und die Häuser fertig werden. Pannen oder Unfälle gab es bislang nicht, und Köhler ist auch mit der Verkehrsregelung an der Baustelle zufrieden, die in Kraft trat, als die ersten Bagger anrollten. Seither darf die Schillerstraße zwischen Theodor-Körner- und Bahnhofstraße nur noch stadteinwärts befahren werden. "Wir kommen damit sehr gut klar", sagt Ronnie Hättich, Projektleiter bei Harsch. Die Regelung sei das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit der Stadt gewesen und befristet für die Dauer der Bauarbeiten. "Wir haben auch die Nachbarn rechtzeitig informiert, und da gab es auch keine Probleme", betont er.

Für die Arbeitsgemeinschaft ist damit ein grundlegendes logistisches Problem gelöst, so Köhler: "Das ist nämlich keine ganz einfache Baustelle, weil wir ja die gesamte Fläche bebauen." Weshalb jeder verfügbare Platz als Aufstellfläche gebraucht wird.

Für den Autoverkehr ist die Einbahnstraßen-Regelung wegen der schmalen Fahrbahn auch nicht schlecht: Bedenken wegen Begegnungsverkehrs muss hier jetzt niemand mehr haben. Wer allerdings von der Bahnhofstraße kommend in die Schillerstraße abbiegen will, steht recht unvermittelt vor zwei Verbotsschildern. Vorgewarnt wird man nämlich nicht. Für den ahnungslosen Autofahrer bedeutet das ein Wendemanöver. Das bei viel Baustellenverkehr schon mal zur Gedulds- und Nervenprobe werden kann.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung