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22.12.2015

Essen in Schriesheimer Schulmensa wird ab 2016 teurer

Gemeinderat reagierte auf Preissteigerungen mit Verständnis - Künftig bargeldlose Essensausgabe im Grundschul-Speisesaal

Von Carsten Blaue

Schriesheim. Nach den Weihnachtsferien wird das Essen in der Mensa des Kurpfalz-Gymnasiums (KGS) teurer. Das Mittagsmenü kostet dann 3,95 Euro, also 35 Cent mehr. Für das kleine Mittagsmenü sind künftig 3,40 Euro zu bezahlen. Eine Steigerung von 40 Cent. Der Mensaausschuss billigte die Preiserhöhungen in seiner Sitzung vom 18. November. Daraufhin gab Bürgermeister Hansjörg Höfer seine Zustimmung. Das nahm der Gemeinderat am Mittwoch wohlwollend zur Kenntnis. Gleiches galt für die Einführung des bargeldlosen Bezahlsystems SAMS-ON im Speisesaal der Kurpfalz-Grundschule. Dieses wurde zuvor von Eltern, Schulleitung und Verwaltung begrüßt und soll ebenfalls nach den Weihnachtsferien in Betrieb gehen.

Mittelstädt moniert sprunghaften Preisanstieg

Der Caterer, die SRH Dienstleistungen GmbH Catering, hatte die neuen Preise in der KGS-Mensa angekündigt und mit steigenden Lebensmittelpreisen sowie Tariferhöhungen im Bereich der Systemgastronomie begründet. Die SRH schlug auch das neue Bezahlmodell in der Grundschule vor, deren Speisesaal sie ebenfalls beliefert.

SAMS-ON funktioniert mit einem eigens für die Mittagsverpflegung eingerichteten Bankkonto. Die Eltern können darauf einzahlen und das gewünschte Menü tagesaktuell bis 10 Uhr im Internet vorbestellen. Der Preis wird individuell vom Guthaben abgebucht. Die Grundschulkinder bringen zur Essensausgabe einen Ausweis mit, den sie an einen Barcodescanner halten. Der Caterer sieht dann, welches Essen vorbestellt wurde.

Laut Vereinbarung bezahlt die Stadt die Einrichtung und Einführung der bargeldlosen Essensausgabe. Die laufenden Kosten für SAMS-ON gibt die SRH an die Eltern weiter. Daher werden die Essenspreise im Speiseraum der Grundschule nach den Weihnachtsferien um zehn Cent höher sein. Ein kleines Menü kostet hier künftig also 3,50 Euro, ein großes 4,05 Euro.

Bürgermeister Höfer betonte zu Beginn der Aussprache, wie gut die Mensa und der zu diesem Schuljahr eröffnete Speiseraum für die Ganztageskinder der Grundschule angenommen würden. Die Preiserhöhungen seien nachvollziehbar, und mit dem bargeldlosen Bezahlsystem würde einiges leichter. Der Verwaltungsaufwand sinke. Zudem müssen Grundschuleltern nicht mehr in der Schule die Essensbons kaufen oder ihren Kindern das Geld dafür mitgeben. Fadime Tuncer (GL) fragte sich allerdings, wie Eltern zurecht kommen sollen, die nicht über einen Internet-Anschluss verfügen. Auf RNZ-Nachfrage sagte Hauptamtsleiter Edwin Schmitt gestern, dass das Essen in diesen Fällen auch künftig über das Sekretariat der Schule bestellt werden könnte.

Michael Mittelstädt (CDU) sah in SAMS-ON auch einen Schutz der Ganztagesgrundschüler, die kein Bargeld mehr dabei haben müssten. Bezüglich der neuen Preise in der KGS-Mensa monierte er den sprunghaften Anstieg von über zehn Prozent. Zwar habe es seit fünf Jahren keine Anpassungen gegeben, aber vielleicht könne man ja künftig öfter und in kleineren Schritten vorgehen. Zudem hoffte Mittelstädt, dass die SRH in Qualität und Service so konstant bleibt wie bisher. Auch Matthias Meffert (FW) lobte das Essen im Schulzentrum. Doch monierte er, dass es in der Grundschule aufgrund des neuen Bezahlsystems teurer würde als im Gymnasium. Eine Konkurrenz dürfe es hier gleichwohl nicht geben. Auf Nachfrage präzisierte Meffert gestern seine Haltung: "Ich kenne die Portionen nicht. Aber ein Grundschulkind isst ja wahrscheinlich nicht so viel wie ein Gymnasiast, muss dafür jedoch mehr bezahlen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Kritik von den Eltern geben kann."

Für Renate Hörisch-Helligrath (SPD) waren die neuen Menüpreise der SRH nachvollziehbar. Zudem sei die Küche flexibel: "Die Kinder können auswählen." Geschenkt seien die Speisen in der Schule aber nicht. Zudem monierte sie den Geräuschpegel beim Essen: "Gehen Sie da mal um 13.15 Uhr rein!". Jeder Arbeitsschützer würde die Mensa sofort schließen. Auch Wolfgang Renkenberger (FDP) signalisierte Einvernehmen mit den bereits gefassten Beschlüssen zwischen Caterer und Verwaltung.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung