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21.01.2016

Schriesheim: Inszenierung der "Rebläuse" bekommt den letzten Schliff

Theatergruppe "Die Rebläuse" in der Endphase ihrer Proben für die Komödie "Ein ungleiches Paar"

Schriesheim. (sk) Einmal pro Woche treffen sie sich zum "Trivial Pursuit"-Spielen. Dann bekommt Olive Besuch von ihren fünf Freundinnen, und neben der Wissensjagd nach den kleinen "Kuchenstücke" aus Plastik wird in der Runde viel geredet, gelästert und gelacht. "Ein ungleiches Paar" heißt das Stück von Neil Simon, in dem die Handlung zusammengehalten wird von den Spieleabenden; seit vergangenem Jahr studiert es die Theatergruppe "Die Rebläuse" ein und gibt ihrer Inszenierung nun den letzten Schliff.

Strahler und Bühnenteile liegen im Probenraum herum, auf dem Tisch steht eine Pralinenschachtel, und Souffleuse Maria Robert reicht süße Teilchen herum. Es wäre wohl ganz gemütlich im "Kunstpavillon", wenn nicht immer wieder das Wasser abgestellt würde und man erst gucken muss, ob man überhaupt die Toilette benutzen kann. Doch das passt zur Szene, die die Gruppe gerade probt: Irgendwie angeschmuddelt soll Olives Apartment wirken, und auch ihre Qualitäten als Gastgeberin sind ausbaufähig. Die Cola ist lauwarm, und auf den Sandwiches ist ein merkwürdig grüner Belag. Die Sportreporterin, in deren Schlabber-Trikot Schauspielerin Susanne Beier schlüpft, sieht das philosophisch: "Da ist entweder sehr junger Käse drauf oder sehr alte Wurst." Etwas mehr Sorgfalt verwendet sie darauf, ihren jammernden Exgatten Phil auszuhalten, doch schon hat die Nächste in der Runde Probleme mit dem anderen Geschlecht: Polizistin Mickey (Anika Hüsing) hat einen Partner, der ein bisschen zu viel Gefallen an ihren Handschellen findet, und schließlich wird noch Florence (Gela Maurer) von ihrem Gatten verlassen. Sie denkt daran, aus dem Leben zu scheiden, doch die Freundinnen machen ihr klar, dass sie das wegen eines Zwergs in Cowboystiefeln nun wirklich nicht tun muss, und Olive nimmt sie kurzerhand in ihre Wohnung auf.

Schon bald mutiert das hypochondrische Pflänzchen zur Muster-Haushälterin, und nun weht, auch dank eines Bio-Lufterfrischers, ein ganz anderer Wind in der Gammel-Wohnung. Die Gäste bekommen knusprige Toasts und eisgekühlte Getränke. Florence putzt, kocht, nötigt ihnen Servietten auf und merkt nicht, dass ihre Fürsorge gar nicht gut ankommt. "Sie hat unseren Spieleabend in einen Bibelkreis verwandelt", protestiert Sylvie (Anja Filler), und nach der lautstarken Flucht von Renee (Angelika Strelow-Reichardt) verlässt auch das naive Dummchen der Runde (Birte Beier) fluchtartig die Wohnung. Regisseurin Tanja Götemann ist zufrieden: Der Abgang war dramatisch, die Szene fesselnd, und die Texte sitzen.

Zweimal pro Woche wird jetzt jeweils zwei Stunden lang geprobt. "Szenische Arbeit und dann die Technik" stehe in der nächsten Zeit an, sagt Götemann. Also die Arbeit von Jürgen Sermond und Manfred Göbel.

Das Dilemma, in dem das "ungleiche Paar" steckt, soll übrigens nach der eben geprobten Szene aufgelöst werden, das hofft jedenfalls die genervte Olive. Als Retter hat sie keinen Geringeren als Jesus gewinnen können. Doch einen religiösen Anstrich bekommt die Komödie damit nicht, denn gemeint ist lediglich ein spanischer Nachbar (Jürgen Stahl), der sich zusammen mit seinem Landsmann Manolo (Helmut Weishaar) für ein "Doppel-Date" angekündigt hat. Und das, so verspricht es Götemann, dürfte weitere Verwicklungen und Überraschungen bereithalten.

"Ein ungleiches Paar" hat Premiere am 19. Februar. Weitere Aufführungen folgen am 20., 21., 26 und 27. Februar, jeweils ab 19 Uhr. Zum letzten Mal kann man das Stück am 28. Februar ab 11 Uhr sehen. Aufgeführt wird es im Saal des Restaurants "Zum Goldenen Hirsch". Karten gibt es im Vorverkauf bei Utes Bücherstube und in der RNZ-Geschäftsstelle für jeweils 13 Euro sowie an der Abendkasse für 14 Euro.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung