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16.06.2016

In Schriesheim zu Fuß durch den Tunnel

Am Samstag können die Bürger den Branichtunnel besichtigen – Die RNZ beantwortet Fragen rund um die offizielle Eröffnungsfeier

Schriesheim. (cab) Die Spannung steigt. Lange dauert es nicht mehr, dann wird am kommenden Samstag, 18. Juni, der Branichtunnel feierlich eröffnet. Mindestens so sehr wie das offizielle Programm und das Partygeschehen interessiert viele Bürger, wann sie "ihren" Tunnel denn besichtigen können. Bauleiter Ralph Eckerle gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Wie läuft die feierliche Eröffnung ab? Die Feierstunde beginnt am Samstag, 18. Juni, um 11 Uhr am Westportal. Regierungspräsidentin Nicolette Kressl wird begrüßen, danach spricht Verkehrsminister Winfried Hermann, anschließend Bürgermeister Hansjörg Höfer. Pfarrerin Suse Best und Gemeindereferentin Iris Reinhardt geben dem Tunnel ihren geistlichen Segen. Zum Abschluss spielen die Jagdhornbläser.

Können Bürger an der feierlichen Eröffnung teilnehmen? Ja! Allerdings können "aus Sicherheitsgründen", so Eckerle, insgesamt nur 1500 Menschen direkt auf der Zufahrtsstraße in Richtung Westportal durchgelassen werden. Man sollte also rechtzeitig da sein. Oder man sucht sich einen Platz auf der Brücke an der Leutershäuser Straße oder auf der Böschung an der Südseite der Zufahrtsstraße. Das Plateau wird vom Regierungspräsidium entsprechend vorbereitet. Damit auch die "Zaungäste" nichts verpassen, wird oberhalb des Westportals eine 31 Quadratmeter große Videowand aufgestellt, auf die das Geschehen live übertragen wird.

Wann können die Bürger in den Tunnel gehen? Etwa zwischen 12.30 und 18 Uhr - und zwar sowohl vom West- als auch vom Ost-Portal aus.

Welche Sicherheitsvorgaben gibt es? Die Personenanzahl, die sich zeitgleich im Tunnel aufhalten darf, ist auf 1500 begrenzt. An beiden Portalen wird gezählt, die Sicherheitsposten stehen im Funkkontakt zueinander. Je nach "Ansturm" ist also mit Wartezeiten zu rechnen, bis man reinkommt. Zudem darf man den Tunnel nur zu Fuß besichtigen. Auch Inliner, Fahrräder, Roller und Ähnliches sind nicht erlaubt.

Was wird geboten? Man kann den Tunnel komplett durchwandern. Ebenso wird ein Abschnitt des Fluchtstollens geöffnet. Alle anderen Bereiche bleiben gesperrt - auch das Betriebsgebäude. 600 Meter hinter dem Westportal ist im Tunnel die erste Pannenbucht. Hier wird das Regierungspräsidium Infostände aufbauen und Fragen rund um das Tunnelprojekt beantworten. Zudem werden über die Videowand am Westportal verschiedene Info-Filme ausgestrahlt.

Wie kommt man zum Tunneleingang am Westportal? Hier wird es etwas mühlselig. Es gibt nur einen möglichen Weg, und zwar zu Fuß: Zunächst läuft man auf dem Fußweg an der B 3 in von Schriesheim aus gesehen nördliche Richtung bis zum Abzweig in Richtung Autobahn. Über die Grünfläche linker Hand wird ein provisorischer Weg für die Tunnelbesucher eingerichtet. Über diesen und eine abgesperrte Fahrbahn gelangt man zur Gabelung der Straße, die links in Richtung Tunnel führt. Das ist die Tunnelzufahrt. Über diese erreicht man das Westportal. Hat man die Eröffnungsfeier von der Leutershäuser Straße aus verfolgt und will nun in den Tunnel, so muss man durch den Leimengrubweg im Baugebiet "Nord" ebenfalls bis zur B 3 zurücklaufen. Denn: Alle Treppen an den Böschungen müssen geschlossen bleiben: "Aus Sicherheitsgründen geht das nicht anders", bittet Eckerle um Verständnis. Der Zugang vom Ostportal her ist wesentlich einfacher.

Die umstrittene "VIP"-Frage. Kritik wurde laut, nachdem bekannt war, dass "VIPs" bereits vorher in den Tunnel dürfen. Eckerle klärt auf, dass Minister Hermann darum gebeten habe, den Tunnel vor der Freigabefeier besichtigen zu dürfen. Hermann, Landrat Stefan Dallinger, Bürgermeister Hansjörg Höfer sowie die beiden Ehrenbürger Peter Riehl und Peter Hartmann sowie weitere fünf bis zehn Personen werden vorab mit einem Oldtimerbus durch den Tunnel fahren und sich das Bauwerk von Eckerle erläutern lassen.

Und die Party danach? Die Stadt Schriesheim lädt ein zur Tunnelparty am Samstag, 18. Juni, ab 17 Uhr auf dem Festplatz. Los geht’s mit dem Anschneiden eines "Tunnelkuchens". Um 18 Uhr greift die Band "Just for Fun" zu den Instrumenten. Die Quiz-Gewinner werden um 20.45 Uhr gezogen - wer mitmacht, sollte also da sein. Ab 21 Uhr spielt die "T-Band". Für das leibliche Wohl sorgen das Gasthaus "Goldener Hirsch", "Forschner’s im Schützenhaus", "Panther Services", "Fath’s Backwahn", die Schriesheimer Feuerwehr, der Weinvertrieb Wehweck sowie "Destillat 99".

Wann wird der Tunnel für den Verkehr freigegeben? Im Verlauf des Sonntags. So ist es zumindest geplant. Das hänge jedoch davon ab, so Eckerle, wie es im Branichtunnel nach dem Samstag aussieht. Im ungünstigen Fall, sagt der Bauleiter, werde der Tunnel erst am Montag "auf Automatik geschaltet".

Was passiert danach? Nach der Freigabe wird der Tunnel etwa vier Wochen lang unter fließendem Verkehr getestet. Tagsüber ist das Betriebsgebäude in dieser Zeit immer besetzt, um Justierungen an den Systemen vornehmen zu können, falls diese nötig werden sollten. Dabei könne es vorkommen, dass der Tunnel phasenweise noch mal gesperrt werden muss, sagt Eckerle. Die dynamische Beschilderung an den Zufahrtsstraßen würde dann rechtzeitig darauf hinweisen.

Was ist bis Samstag noch zu tun? Letzte Programmierungen der Betriebssysteme sind zu erledigen, zudem fehlt hier und da noch ein Stück Schutzplanke. Am heutigen Mittwoch wird getestet, ob die Anbindung der Sicherheitssysteme an die Rettungsleitstelle funktioniert. "Und dann müssen wir auch noch ein bisschen aufräumen", lächelt Eckerle.
Zum Tunnel kommt man am Samstag nur zu Fuß: Bürger, die das Bauwerk vom Westportal her besichtigen wollen, müssen den Umweg über die B 3 in Kauf nehmen. Grafik: RP Karlsruhe

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung