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Schriesheim: Bürgerinitiative "Gegenwind" greift Bürgermeister Höfer scharf an
Der "als Windenergiefreund bekannte Bürgermeister" solle sich fragen, ob es dem Interesse Schriesheims entspreche, "sich als Vorreiter eines ebenso sinnlosen wie schädlichen Projektes freiwillig in eine derartige Opferrolle zu begeben"
Schriesheim. (cab) Der Gemeinderat wird sich am kommenden Mittwoch erneut mit dem Teilflächennutzungsplan Windenergie beschäftigen, den der Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim aufstellt. Heute wollen sich die drei Bürgermeister Manuel Just (Hirschberg), Hansjörg Höfer (Schriesheim) und Hans Lorenz (Dossenheim) gemeinsam zur Sache äußern - liegen zwei mögliche Konzentrationszonen für Windkraftanlagen doch an den Gemarkungsgrenzen der drei Kommunen, wobei der jeweils größere Bereich zu Schriesheim gehört. Schon gestern meldet sich die BI "Gegenwind Schriesheim" - und greift Höfer scharf an.
Dessen "bisherige Einlassungen" würden Schlimmes befürchten lassen, so die BI-Sprecher Hans Jörg Goerlach und Frank Funcke. Indem dieser zu einem früheren Zeitpunkt erklärt habe, dass die Stadt dazu verpflichtet sei, Vorschläge für die Platzierung von Windrädern zu unterbreiten, bringe er einen "vollständigen Politik- und Gestaltungsverzicht zum Ausdruck". Anstatt sich dafür einzusetzen, dass "sinnlose industrielle Anlagen in einer von der Unesco ausgezeichneten, weitgehend unberührten Naturlandschaft irreversible Schäden anrichten, verhält sich der Bürgermeister vollkommen passiv und verweist grundsätzlich auf den Nachbarschaftsverband", so die BI "Gegenwind". Höfers Einschätzungen seien "fatal", weil sie auf der Annahme beruhen würden, er habe keine Handlungsalternative. Der "als Windenergiefreund bekannte Bürgermeister", so die BI weiter, solle sich doch fragen, ob es dem Interesse Schriesheims entspreche, "sich hier als Vorreiter eines ebenso sinnlosen wie schädlichen Projektes freiwillig in eine derartige Opferrolle zu begeben".
Nachdem sich auch viele Bürger in Hirschberg, Dossenheim und Schriesheim gegen Windräder auf der ersten Hangkante des Odenwalds längs der Bergstraße ausgesprochen haben, verfolgt der Nachbarschaftsverband die Planungen für diese Bereiche offenbar nicht weiter. Höfer hat diese Standorte ebenfalls abgelehnt - zum Beispiel im RNZ-Jahresgespräch im Dezember 2015.
Gleichwohl sagen Goerlach und Funcke: "Ein permanentes Abnicken der Vorlagen des Nachbarschaftsverbandes durch den Bürgermeister hilft nicht weiter. Wenn er die berechtigten Interessen der Gemeinde nicht wahrnimmt, kann er nicht erwarten, dass dies durch andere Gemeinden oder den Nachbarschaftsverband erfolgen wird." Besonders bedauerlich sei, dass Höfer "offensichtlich an einer transparenten Bürgerbeteiligung überhaupt nicht interessiert ist", so die BI. Schriesheims Bürger seien "offenbar bewusst uninformiert" geblieben. Viele hätten überhaupt keine Vorstellung von der Dimension der geplanten Anlagen, deren Gesamthöhe den Mannheimer Fernsehturm deutlich in den Schatten stellen würde. Umso nötiger sei eine fundierte Stellungnahme des Schriesheimer Gemeinderats, die begründet, warum die angedachten Konzentrationszonen auf Schriesheims Gemarkung nicht geeignet und aus der Planung herauszunehmen seien.
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