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29.07.2016

Landtagsabgeordneter Sckerl in Schriesheim: "Schulen müssen sich bewegen"

Der grüne Landtagsabgeordnete Uli Sckerl erörterte mit Bürgermeister Hansjörg Höfer auch den Schulbauprozess und die Talstraße.

Schriesheim. (cab) Als direkt gewählter Landtagsabgeordneter "der größeren der beiden Regierungsfraktionen" sieht sich der Grüne Uli Sckerl als erster Ansprechpartner vor Ort - auch für die Bürgermeister. Beim gestrigen Antrittsbesuch im Schriesheimer Rathaus hörte er, was sich Verwaltungschef Hansjörg Höfer vom Land wünscht, und das ist vor allem Geld. Diesbezüglich bedürfe es eines fairen Umgangs miteinander, so Höfer.

Erfreulich fiel seine erste Bilanz zum Branichtunnel aus. Dieser entlaste die Talstraße stark, Lastwagen seien "fast zu hundert Prozent draußen", so Höfer. Bürger kämen wieder aus ihren Einfahrten, Gerüste würden beweisen, dass investiert wird. Die Talstraße soll Sanierungsgebiet werden. Der Bürgermeister bat um Aufnahme in ein entsprechendes Landesprogramm: "Das wäre ein wichtiges Signal für die Bürger", so Höfer, der sich auch junge Familien als Zuzügler in die Talstraße wünscht. Diese wird als Gemeindestraße an die Stadt zurückgegeben: "Von wollen kann da keine Rede sein", sagte der Bürgermeister. Die Schäden habe man erhoben, etwa an der Fahrbahn. Außerdem habe man hier zwei Brücken. Einen Neubau der Gaulsbrücke beispielsweise könne sich die Stadt gar nicht leisten, so der Rathauschef. Seine Frage war, ob die Brücken noch vor der Rückgabe "gemacht" würden.

Grünen-Stadtrat Christian Wolf sprach an, dass die Talstraße zudem umgestaltet werden müsse. Eine Herausforderung, weil sie als Umleitungsstrecke des Tunnels weiter nutzbar bleiben muss: "Da sollte ein Verkehrsplaner dran". Für 2017, so Höfer, habe man zudem die Kanalsanierung in der Schmalen Seite im Auge. Eine schwierige Baustelle: "Dann kommt hier ein Dreivierteljahr kein Auto mehr durch."

Sckerl begrüßte, dass sich in der Talstraße etwas tun soll. Anderenfalls hätte es vor dem Hintergrund der 92-Millionen-Investition für den Tunnel auch kritische Nachfragen gegeben. Die Sanierung der Talstraße werde das Land aber nicht komplett übernehmen können: "Ohne kommunalen Eigenanteil geht es nicht. Aber wir beteiligen uns in einer fairen Partnerschaft mit der Stadt." Diese habe an der ehemaligen Ortsdurchfahrt nun städtebaulich "enorme Gestaltungschancen".

Bezüglich Landesförderungen im Rahmen des Schulbauprozesses für das Bildungszentrum, rief Sckerl die Schulen dazu auf, "sich zu bewegen": "Wenn sich konzeptionell nichts tut, dann wird ein Zuschuss nach den Schulbauförderrichtlinien schwierig", so der Abgeordnete. Die Realschule müsse über das Modell "Realschule plus" nachdenken, das einen Hauptschulabschluss ermöglicht. Im Gymnasium gehe es um ein Ganztagesangebot: "Ich beteilige mich hier gerne an Gesprächen", so Sckerl.

Wolf mahnte in diesem Zusammenhang den Anstoß einer regionalen Schulentwicklung an, "so, wie sie im Koalitionsvertrag steht". Die gebe es, verwies Sckerl auf Gemeinschaftsschulen, wie die Karl-Drais-Schule in Heddesheim, die mehr Anfragen als Plätze hat. Eine Gemeinschaftsschule wäre auch für den Schulstandort Schriesheim eine Stärkung gewesen, sagte der Grüne. Überhaupt komme ihm die Stadt und ihr Schulzentrum vor wie ein "schlafender Riese".

Man investiere hier ständig in Renovierungen, entgegnete Höfer, der auch den verstärkten Raumbedarf in Kindergärten ansprach. Stichwort war für ihn hier die Inklusion, und das ebenfalls in Bezug auf den zusätzlichen Raumbedarf der Strahlenberger Grundschule im Pavillon, der zum Hort umgebaut werden soll. Den Antrag auf Förderung habe man gestellt, so Höfer: "Steht schon auf meiner Liste", lächelte Sckerl. Auf dieser habe sich inzwischen ein niedriger, zweistelliger Millionenbetrag an Förderwünschen aus seinem Wahlkreis angesammelt, sagte der Abgeordnete. "Das zeigt die Dynamik", so Höfer. (weiterer Bericht folgt)
Uli Sckerl (l.) bei Bürgermeister Hansjörg Höfer. F: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung