Schriesheim im Bild 2023

24.08.2016

Schriesheims Schulzentrum wird noch einmal fit gemacht

Während der Sommerferien wird an verschiedenen Ecken der Gebäude gearbeitet - Mensa muss in Zukunft wohl erweitert werden

Von Stefan Zeeh

Schriesheim. "Ich kann kein Weiß mehr sehen", stöhnt Walter Däumling vom Bauhof der Stadt Schriesheim. Seit rund drei Wochen streicht er in den Räumen des Schriesheimer Schulzentrums die Wände weiß. Gerade ist er bei den Lehrer-Toiletten im Kurpfalz-Gymnasium angekommen. Ein Blick in die Räume zeigt aber, dass es sich hier eher um eine Großbaustelle handelt und nicht nur Schönheitsreparaturen angesagt sind.

Sämtliche sanitären Anlagen wurden entfernt, der Fußboden und die Zwischenwände herausgerissen. Zwischen dem Holzständerwerk an den Wänden wurden bereits neue Spülkästen angebracht, aber es bleibt noch viel zu tun, bis die Toiletten wieder benutzbar sind.

"Die Toiletten für die Lehrer stammten noch aus der ersten Stunde des Gebäudes", weist Karina Mayer vom Bauamt der Stadt bei einer Baustellenbegehung auf die Notwendigkeit hin, diese rund 40 Jahre alten sanitären Anlagen aufzufrischen. Doch nicht nur die Lehrer-Toiletten im Gymnasium werden in diesen Sommerferien im Schulzentrum erneuert.

Eine weitere große Baustelle ist der Schallschutz, genauer gesagt der Einbau sogenannter Akustik-Decken in der Realschule. "Früher befand sich in den Klassenräumen ein Teppichboden", sagt Bürgermeister Hansjörg Höfer. Als der Teppichboden unansehnlich wurde, ersetzte man ihn durch einen strapazierfähigeren Kunstkautschukbelag. Damit war die Lärm dämmende Wirkung des Bodenbelags dahin und Lehrer und Schüler fortan vom Lärm aus dem eigenen und den benachbarten Klassenzimmern geplagt. Das soll sich mit dem Einbau der Akustikdecken nun ändern.

Auch in der Grundschule werden diese Decken eingebaut. Da hier allerdings eine andere Deckenkonstruktion vorliegt, werden die neuen Platten direkt auf den Beton geklebt und nicht wie im Bereich der Realschule auf das Gerüst der abgehängten Decke montiert.

In einem Raum ist dies bereits vor einigen Monaten geschehen. Dabei zeigte sich jedoch, dass von den Platten eine gewisse Geruchsbelästigung ausgeht. "In den Platten sind Getreidefasern verbaut, und wenn es warm wird, riecht es nach verbranntem Zucker", erläutert Mayer. Ob das am Verkleben der Platten liegt oder am Kontakt mit dem Beton, weiß man nicht. Jedenfalls wurde in den letzten Wochen ein Bautrockner in Betrieb genommen, und nach Einschätzung von Mayer ist dadurch die Geruchsbelästigung zurückgegangen.

Zu diesen großen Baustellen im Schulzentrum kommen zahlreiche kleinere, wie etwa die Renovierung des Sekretariats und der Büroräume der Schulleiter. Auch in der Aula tut sich etwas. Hier wurden die gelben Deko-Elemente an der Decke und somit der "Charme" der 1970er Jahre entfernt. Im Eingangsbereich des Gymnasiums werden neue LED-Leuchten angebracht und an den Außenwänden soll die Graffiti-"Kunst" entfernt werden. Die dortigen Wandplatten werden anschließend versiegelt, sodass sich Sprühereien zukünftig leichter entfernen lassen.

Neben den Renovierungsarbeiten findet auch eine Entrümpelung statt. Davon zeugt der Elektronikschrott am Eingang zum Gymnasium. Hier stapeln sich alte Overhead-Projektoren, Computer und Fernseher. In einem kleinen Metallcontainer finden sich zudem ein Fernschreiber sowie eine Funkfernsprechanlage, mit der im Katastrophenfall Hilfe herbeigeholt werden sollte.

Mit Kosten von rund 230 000 Euro rechnet Mayer für all diese Arbeiten. Doch das Schulzentrum bedarf weiterer baulicher Ertüchtigung, selbst wenn Teile des Zentrums in einigen Jahren abgerissen und neu gebaut werden sollten.

Denn die Lehrer und Schüler sollen auch in den kommenden Jahren gute Lernbedingungen vorfinden. Dazu gehört die Mensa, in die Schriesheims Bürgermeister einen sorgenvollen Blick wirft. Die sieht eigentlich ganz schick aus, doch ist sie längst zu klein geworden.

"Bis zu 300 Essen werden hier täglich ausgegeben", weiß Höfer, inzwischen meist im Schichtbetrieb. Im Sommer, bei schönem Wetter sei das kein Problem, dann kann auch im Außenbereich das Mittagessen eingenommen werden. Für die anderen Jahreszeiten wäre aber ein Anbau notwendig, findet Höfer.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung