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30.08.2016
In Weinheim und Schriesheim schätzten seine Kollegen Ali Muhabbat als wissbegierigen und eifrigen Praktikanten. Bei seiner zukünftigen Ausbildung sollen ihm auch die Vokabeln im Kinderatlas des menschlichen Körpers weiterhelfen. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim/Ladenburg. "Schulter, Unterarm, Ohrläppchen, Augenbraue", kommt es in Zimmer elf wie aus der Pistole geschossen. Ali Muhabbat hat viel Deutsch gelernt in den letzten Wochen und Monaten. Er will sichergehen, dass er sich verständigen kann, wenn sie endlich losgeht: seine Ausbildung zur Altenpflegehilfe.
Muhabbat ist 24 Jahre alt und stammt aus der Provinz Punjab in Pakistan und kam im vergangenen Jahr als Flüchtling nach Deutschland. Im Januar zog er in Schriesheim in die Gemeinschaftsunterkunft in der Carl-Benz-Straße.
In seiner Heimat war Muhabbat Masseur von Beruf. Das half ihm auch auf seinem Weg nach Deutschland: In der Türkei verdiente er sich damit das Geld zur Weiterreise nach Europa. Als er in Schriesheim ankam, galt es jedoch erst einmal, Deutsch zu lernen. Sein Mitbewohner half ihm dabei, doch gerade für die Vokabeln zu seinem Beruf brauchte er noch ein anderes Hilfsmittel: einen Kinderatlas zum menschlichen Körper. "Ich brauche die Namen aller Körperteile", sagt er. Jetzt sitzen die Vokabeln, die Grammatik holpert noch ein wenig.
Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Weinheim konnte Muhabbat über mehrere Monate hinweg Erfahrungen in der Tagespflege sammeln. Die Verbindung dorthin hatte seine Deutschlehrerin hergestellt. Es folgte ein Praktikum bei der Kirchlichen Sozialstation in Schriesheim. "Da musst du die Leute duschen und sauber machen und noch vieles mehr", sagt er. "Und früh aufstehen auch: Um 6.50 Uhr geht es los."
Bei der Sozialstation waren seine Kollegen begeistert von seiner Neugier, seiner Lerngeschwindigkeit und seinem Arbeitseifer. Trotzdem bekam er dort keinen Ausbildungsplatz. Doch Muhabbat gab nicht auf und begann vergangene Woche sein nächstes Praktikum: Seit Mittwoch arbeitet er im Johanniter-Haus am Waldpark in Ladenburg.
Bis jetzt ist man dort zufrieden mit ihm: "Er macht sich ganz gut, er ist sehr eifrig bei der Sache", sagt Leiterin Christiane Reuter. Das Praktikum ist auf eine Woche befristet, kann aber verlängert werden, wenn von beiden Seiten Interesse daran besteht. Muhabbat ist der erste Flüchtling, der im Johanniter-Haus ein Praktikum macht. "Wenn das beide Seiten wollen, kann er danach auch hier seine Ausbildung machen", sagt Reuter.
Der schulische Teil seiner Ausbildung zur Altenpflegehilfe wird in Heidelberg stattfinden, beim "maxQ"-Bildungszentrum. Dort wird Muhabbats Ausbildungsgang speziell für Migranten mit niedrigen Deutschkenntnissen angeboten. Während der Ausbildung wird er dort bis zum B2-Niveau Deutschunterricht erhalten.
In Schriesheim fühlt er sich wohl. Mit seinen pakistanischen Zimmergenossen versteht er sich gut. Besonders seinen Paten, Gabi und Martin Uhl, und seiner Deutschlehrerin Frau Riesinger sei er sehr dankbar, sagt er. Wenn er in Ladenburg eine Ausbildung bekommen sollte, würde er gern in der Weinstadt wohnen bleiben. "Der Bus fährt nur alle 30 Minuten, aber ich würde das trotzdem gern machen", sagt Muhabbat. An Motivation mangelt es bei ihm jedenfalls nicht.
Ladenburg: Ali Muhabbat aus Pakistan will den Pflegeberuf erlernen
Der 24-Jährige hat schon viel Deutsch gelernt, um sich in seiner Ausbildung verständigen zu können. Einige Praktika hat er auch schon absolviert.In Weinheim und Schriesheim schätzten seine Kollegen Ali Muhabbat als wissbegierigen und eifrigen Praktikanten. Bei seiner zukünftigen Ausbildung sollen ihm auch die Vokabeln im Kinderatlas des menschlichen Körpers weiterhelfen. Foto: Dorn
Von Frederick Mersi
Schriesheim/Ladenburg. "Schulter, Unterarm, Ohrläppchen, Augenbraue", kommt es in Zimmer elf wie aus der Pistole geschossen. Ali Muhabbat hat viel Deutsch gelernt in den letzten Wochen und Monaten. Er will sichergehen, dass er sich verständigen kann, wenn sie endlich losgeht: seine Ausbildung zur Altenpflegehilfe.
Muhabbat ist 24 Jahre alt und stammt aus der Provinz Punjab in Pakistan und kam im vergangenen Jahr als Flüchtling nach Deutschland. Im Januar zog er in Schriesheim in die Gemeinschaftsunterkunft in der Carl-Benz-Straße.
In seiner Heimat war Muhabbat Masseur von Beruf. Das half ihm auch auf seinem Weg nach Deutschland: In der Türkei verdiente er sich damit das Geld zur Weiterreise nach Europa. Als er in Schriesheim ankam, galt es jedoch erst einmal, Deutsch zu lernen. Sein Mitbewohner half ihm dabei, doch gerade für die Vokabeln zu seinem Beruf brauchte er noch ein anderes Hilfsmittel: einen Kinderatlas zum menschlichen Körper. "Ich brauche die Namen aller Körperteile", sagt er. Jetzt sitzen die Vokabeln, die Grammatik holpert noch ein wenig.
Beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Weinheim konnte Muhabbat über mehrere Monate hinweg Erfahrungen in der Tagespflege sammeln. Die Verbindung dorthin hatte seine Deutschlehrerin hergestellt. Es folgte ein Praktikum bei der Kirchlichen Sozialstation in Schriesheim. "Da musst du die Leute duschen und sauber machen und noch vieles mehr", sagt er. "Und früh aufstehen auch: Um 6.50 Uhr geht es los."
Bei der Sozialstation waren seine Kollegen begeistert von seiner Neugier, seiner Lerngeschwindigkeit und seinem Arbeitseifer. Trotzdem bekam er dort keinen Ausbildungsplatz. Doch Muhabbat gab nicht auf und begann vergangene Woche sein nächstes Praktikum: Seit Mittwoch arbeitet er im Johanniter-Haus am Waldpark in Ladenburg.
Bis jetzt ist man dort zufrieden mit ihm: "Er macht sich ganz gut, er ist sehr eifrig bei der Sache", sagt Leiterin Christiane Reuter. Das Praktikum ist auf eine Woche befristet, kann aber verlängert werden, wenn von beiden Seiten Interesse daran besteht. Muhabbat ist der erste Flüchtling, der im Johanniter-Haus ein Praktikum macht. "Wenn das beide Seiten wollen, kann er danach auch hier seine Ausbildung machen", sagt Reuter.
Der schulische Teil seiner Ausbildung zur Altenpflegehilfe wird in Heidelberg stattfinden, beim "maxQ"-Bildungszentrum. Dort wird Muhabbats Ausbildungsgang speziell für Migranten mit niedrigen Deutschkenntnissen angeboten. Während der Ausbildung wird er dort bis zum B2-Niveau Deutschunterricht erhalten.
In Schriesheim fühlt er sich wohl. Mit seinen pakistanischen Zimmergenossen versteht er sich gut. Besonders seinen Paten, Gabi und Martin Uhl, und seiner Deutschlehrerin Frau Riesinger sei er sehr dankbar, sagt er. Wenn er in Ladenburg eine Ausbildung bekommen sollte, würde er gern in der Weinstadt wohnen bleiben. "Der Bus fährt nur alle 30 Minuten, aber ich würde das trotzdem gern machen", sagt Muhabbat. An Motivation mangelt es bei ihm jedenfalls nicht.
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