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30.09.2016

Neue Umkleiden im Schriesheimer Sportzentrum übergeben

Neue Umkleiden im Schriesheimer Sportzentrum übergeben

Übergabe am Rande des SVS-Oktoberfests - Bürgermeister Höfer: "Nicht so einfach, wie gedacht"

Schriesheim. (sk) Auf dem Kunstrasenplatz liefert sich gerade die erste Herrenmannschaft des SVS ein spannendes Duell gegen Edingen-Neckarhausen, lautstark angefeuert von den Fans. Im Partyzelt gegenüber liegen schon die ersten Würstchen auf dem Grill. Die Gäste stehen, stilecht gekleidet in Lederhosen und Karohemden, an Tischen in der Sonne.
Bürgermeister Hansjörg Höfer, Gemeinderäte und SVS-Vorstände verabschieden sich kurz vom Fest und schlagen den Weg zu dem neuen, roten Gebäude am Spielfeldrand ein. Zum ersten Mal dürfen die Besucher nun einen Blick in die neuen Umkleideräume werfen.

Drinnen ist die Luft heiß und stickig wie in einer Sauna, die grauen Fliesenböden in den Duschen sind nass. "Die Duschen gehen einmal am Tag automatisch an, damit es keine Legionellen gibt", erklärt Höfer. Die Armaturen seien das Neueste, was es gebe, fährt er fort.

Außerdem sei in energiesparende Technik investiert worden: In den Damen- und Herren-Kabinen sind Bewegungsmelder installiert, die die Beleuchtung steuern, geheizt wird mit einer Luft-Wärme-Pumpe, und unter den roten Paneelen an der laut Höfer unzerstörbaren Außenwand steckt eine Wärmedämmung.

"Ich weiß nicht, ob es eine Entkalkungsanlage gibt", sagt der Rathauschef, und auch bei der Frage nach der Bauzeit will er sich lieber nicht festlegen. Immerhin war es dieser Punkt, der die Maßnahme ins Gerede brachte und für viel Spott sorgte.

In seiner knappen offiziellen Ansprache, mit der er das Bauwerk seiner Bestimmung übergibt, spricht das Stadtoberhaupt gleichwohl von "zwei Jahren, in denen wir daran gearbeitet haben" und gibt zu: "Es war nicht so einfach wie gedacht."

Verzögerungen und gestiegene Kosten habe es gegeben, weil die vorhandene Stromversorgung nicht ausgereicht habe und zusätzlich ein 20 KV-Kabel habe verlegt werden müssen.

Außerdem sei es nötig geworden, "Dinge nachzuarbeiten". Zuletzt eine Dusche, in der "das Wasser stand". Die Fliesen hätten dort wieder herausgerissen und neu verlegt werden müssen.

Zu Beginn des Rundgangs hat Altenbachs Ortsvorsteher Herbert Kraus noch laut überlegt, ob die Duschen nicht von den Gemeinderäten eingeweiht werden sollten, doch ihm kommt die Herrenmannschaft zuvor.

Nun ist es an SVS-Vorsitzendem Werner Morast, sich für die Übergabe zu bedanken. Er tut das gewohnt eigenwillig: "Normalerweise ist es so, dass derjenige, der einlädt, also die Stadt, auch den Umtrunk organisiert." Doch Höfer erklärt: "Alkohol und Sport, das verträgt sich nicht."

Doch bevor die Gäste auf dem Trockenen sitzen, nimmt Morast die Sache selbst in die Hand und beschafft nebenan für jeden eine Maß Bier.

Zuvor kommt er noch auf den Grund zu sprechen, aus dem der SVS seinerzeit Damenumkleiden beantragte: "Die Anforderungen an einen Sportverein sind gestiegen, da genügt es nicht, nur einen sauberen Platz zu haben."

Und weil der Verein 2012 eine Damen- oder Mädchenmannschaft aufbauen wollte, sei der Neubau notwendig geworden: "Wir dürfen die Mädchen nicht mit den Kerlen duschen lassen."

Im Laufe der Jahre blieb der weibliche Nachwuchs aber aus. Doch heute hofft Morast, noch einmal anfangen zu können: "Wir wollen dem Verein ein breites Fundament geben und eine Damenmannschaft im Erwachsenenbereich aufstellen."
Ein Blick in die neue Umkleide. Fotos: Dorn

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung