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27.11.2016

Schriesheim: Baugenehmigungen für Übergangsfiliale und Sanierung der Volksbank

Zunächst soll im Januar der wenig beliebte und inzwischen völlig marode Brunnen vor dem Rathaus auf Kosten der Volksbank abgerissen werden

Von Carsten Blaue

Schriesheim/Heidelberg. Das Landratsamt hat die beiden Baugenehmigungen erteilt. Das lange Warten hat für die Volksbank Kurpfalz also ein Ende. Das Kreditinstitut kann den Umbau ihrer Filiale in der Bismarckstraße in Angriff nehmen und eine sogenannte Übergangsfiliale in Containern vor dem neuen Rathaus einrichten. Für beide Vorhaben gab der Rhein-Neckar-Kreis jetzt grünes Licht. Das teilte Bankvorstand Michael Hoffmann gestern mit. Doch es wird noch etwas dauern, bis es losgeht.

Zunächst soll im Januar der wenig beliebte und inzwischen völlig marode Brunnen vor dem Rathaus auf Kosten der Volksbank abgerissen werden. An dessen Stelle wird dann die Übergangsfiliale in eingeschossiger Bauweise errichtet, in der die Kunden während der Umbauphase ihre Bankgeschäfte erledigen können. Das wäre theoretisch schon im Februar möglich. Doch die Volksbank nimmt Rücksicht auf Schriesheimer Traditionen: "Wir werden die Container erst nach dem Mathaisemarkt stellen", so Hoffmann. Also wird es wohl Ende März, Anfang April, bis das Erdgeschoss der Bankfiliale entkernt wird. Der Baubeginn wäre zugleich der Abschluss einer langen, geduldigen Planungszeit. Vor knapp zwei Jahren, Anfang Dezember 2014, stellte der damalige Vorstandssprecher, Friedrich Ewald, im Schriesheimer Rathaus die ersten Pläne vor. Damals war noch von Abriss und Neubau die Rede - und von gut acht Millionen Euro Kosten. Der Bauausschuss und das Landratsamt billigten die Entwürfe seinerzeit, auch wenn es hier und da Kritik an den Entwürfen gab.

Ende des vergangenen Jahres änderte die Volksbank jedoch ihre Meinung. Nach internen Überprüfungen und Begehungen des Gebäudes, das im Jahr 1981 eröffnet wurde, entschieden sich die verantwortlichen Gremien für eine Sanierung im Bestand. Diese, so die damalige Argumentation, würde nicht nur die Kosten auf ein Drittel der ursprünglich angesetzten Summe drücken. Auch die Bauzeit könne wesentlich verkürzt werden. Nämlich auf gut sechs Monate, wie Hoffmann gestern in Aussicht stellte. Schließlich wird man auch die etwa 20 oberirdischen Parkplätze an der Filiale erhalten können.

Also geht es jetzt vor allem darum, das Gebäude technisch auf den neuesten Stand zu bringen. Das gilt auch für die Klimatisierung und die Heizung. Zudem soll die Schalterhalle im Erdgeschoss zu einem modernen, am zeitgemäßen Bankservice ausgerichteten Kundenforum umgestaltet werden. Die Fassade sowie die Räumlichkeiten im ersten und zweiten Obergeschoss dürften im Prinzip so bleiben, wie sie sind. Hier werde lediglich renoviert. Außerdem achte man dabei auf die aktuellen Brandschutzvorschriften, so Hoffmann.

Die aktuelle Planung passierte im Mai den Bauausschuss. Zumindest den nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, weil der öffentliche abgesagt werden musste. Der Termin war im amtlichen Mitteilungsblatt nicht rechtzeitig publiziert worden. Hinter verschlossenen Türen hatte das Gremium die Entscheidung zur Chefsache gemacht. Und Bürgermeister Hansjörg Höfer legte seinerzeit Wert darauf, dass die Stadt ihren Teil im Genehmigungsverfahren zügig erledigt. Nun hat also auch der Kreis den Weg frei gemacht für das Projekt, das allerdings keine Lösung für ein ganz anderes Problem ist.

Das Parkverbot vor der Volksbank in der Bismarckstraße wird von Autofahrern regelmäßig ignoriert. Die Folge sind zum Teil chaotische Rangierszenen und gefährliche Verkehrsbehinderungen im Einmündungsbereich der Römerstraße. Abgesehen davon wird der Fußgängerbereich von den Falschparkern zugestellt. Das alles ist nicht wirklich neu. Aber die Beschwerden und der Ruf nach Kontrollen durch die Stadtverwaltung häufen sich. Gegenüber der RNZ wurde sogar die Forderung nach einer Videoüberwachung laut.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung