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06.12.2016

Ärger um Schriesheimer Abi-Jahrgangsparty: 14-Jährige bekam Alkohol

KGS-Direktor Jürgen Sollors ist alles andere als erfreut, als er von dem Vorgang erfährt

Schriesheim. (sk) Das Kurpfalz-Gymnasium (KGS) ist stark in die Präventionsbemühungen gegen das "Komasaufen" von Jugendlichen beim Mathaisemarkt eingebunden. Auch an einem Plakatwettbewerb zum Thema beteiligte sich die Schule mit Erfolg. Da passt dieses Vorkommnis gar nicht ins Bild: Auf einer "12er-Party" wird einer 14-Jährigen kürzlich am Verkaufsstand Alkohol angeboten - so geschehen bei der Feier auf dem Push-Gelände, mit deren Erlös der Abi-Jahrgang des KGS seinen Abiball finanzieren will.

"Reines Privatvergnügen"

KGS-Direktor Jürgen Sollors ist alles andere als erfreut, als er von dem Vorgang erfährt: "Ich höre davon zum ersten Mal." Allerdings, sagt er im Gespräch mit der RNZ, habe die Schule mit diesen Veranstaltungen nichts zu tun: "Die Partys sind immer ganz privat und finden nicht in der Schule statt." Weil das Ganze ein "reines Privatvergnügen" sei, würden auch mit dem KGS keine Termine abgesprochen. Anders sehe das aus beim Abiball, für den das Geld gebraucht wird: "Da gibt es Auflagen, und ich als Schulleiter fühle mich verantwortlich." Obwohl die Schule rein rechtlich auch beim Abiball außen vor ist: Veranstalter ist der Jahrgang und Vermieter der Mehrzweckhalle die Stadt. Die Absolventen, so der Schulleiter, müssten deren Auflagen einhalten. Auch die Organisatoren der "12er-Party" nehmen es damit recht genau. Abiturient Valentin Makosch erklärt, dass die Schüler ein eigenes Kontrollsystem haben: Beim Alkoholausschank werde zwischen Gästen unter 16, unter 18 und über 18 Jahren unterschieden. Zuvor müssten alle, die zum Feiern ins Push-Gelände kommen, am Eingang ihren Ausweis vorzeigen. Entsprechende Stempel, die auf die Hände gedrückt werden, würden alle für jeden erkennbar den Altersgruppen zuordnen.

Ältere kaufen für Jüngere

"Das Partykomitee bedauert es sehr, dass es trotz der genannten Maßnahmen in manchen Fällen zu Alkoholmissbrauch, auch von Minderjährigen, auf unseren Partys kommt", erklärt der Schüler. Ein anderes Problem ist das des mitgebrachten Alkohols. Mit Ausweis- und Taschenkontrollen und sogar "Zaunpatrouillen" versuchen es die Organisatoren einzudämmen. Trotzdem passiere es, so Makosch, dass Jugendliche mitgebrachten Alkohol aufs Gelände schmuggeln oder sich falsch ausweisen. Und Jüngere müssten auch nicht unbedingt vom Party-Team ihren Alkohol bekommen: "Es kommt auch vor, das ältere Gäste den jüngeren Gästen hochprozentigen Alkohol kaufen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung