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20.12.2016

Schriesheim/Heidelberg: Student aus Kolumbien wird vermisst

Schriesheim/Heidelberg: Student aus Kolumbien wird vermisst

Letztmals wurde Jacobo Montoya Velez am Freitag im Heidelberger "Zieglers" gesehen - "Nicht der Typ, der einfach verschwindet"

Von Birgit Sommer

Schriesheim/Heidelberg. Seit dem vergangenen Wochenende wird der 19-jährige Student Jacobo Montoya Velez aus Schriesheim vermisst. Der gebürtige Kolumbianer wurde letztmals am Freitag, 16. Dezember, von Freunden im "Zieglers" in der Bergheimer Straße in Heidelberg gesehen. Er soll das Lokal zwischen 23.30 Uhr und 24 Uhr verlassen haben. Die bestätigte der Türsteher Montoyas Begleitern, von denen er sich nicht verabschiedet hatte.

Diese Freunde versuchten ihn am Samstag per Telefon und über soziale Medien zu erreichen, wie Enrique Cifuentes, der mit Montoya am Studienkolleg der Universität Heidelberg eingeschrieben ist, der RNZ am Dienstag berichtete. Sie waren sogar so verzweifelt, dass sie seine Wohnung in Schriesheim ausfindig machen wollten, obwohl sie die Gegend nur vage kannten. Sie hofften, ihn lediglich verkatert vorzufinden. Als Montoyas Mutter sich am Sonntag Nachmittag über eine Studienfreundin des Sohnes meldete, weil sie zwei Tage lang nichts von Jacobo gehört hatte, erfuhren die Mitstudenten die genaue Wohnadresse. Auf ihr Klingeln hin öffnete dort niemand, deshalb gaben sie bei der Polizei in Heidelberg eine Vermisstenanzeige auf. Die Beamten nahmen die Ermittlungen auf. Eine Handy-Ortung führte bisher nicht zum Erfolg. Das Telefon sei letztmals in der Nacht zum Samstag um 2 Uhr lokalisiert worden, berichtete Cifuentes der RNZ.

Der 19-Jährige gilt laut Freunden als sehr guter Student und sehr vernünftiger Mensch. Ähnlich beschreibt ihn sein Vater Santiago Montoya, der mit dem nächstmöglichen Flugzeug aus Peru nach Heidelberg kam: "Sehr ernsthaft, sehr intellektuell". Sein Berufsziel sei gewesen, an einer Universität Geschichte zu lehren. Jacobo Montoya spricht neben Spanisch Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch und kennt sich sehr gut in der Umgebung und mit den Fahrplänen der öffentlichen Verkehrsmittel aus, die er nutzte. "Er ist nicht der Typ, der einfach so verschwindet, ohne eine Spur zu hinterlassen", sagt der verzweifelte Vater.

Der Vermisste ist nach Polizeiangaben circa 1,70 Meter groß, schlank, hat längere, schwarze, lockige Haare und war zuletzt mit einer dunklen Jacke, einer dunklen Jeans, Sneakers, einer beige-weißen Mütze und einem gleichfarbigen Schal bekleidet.

Info: Hinweise auf den Aufenthaltsort erbittet das Kriminalkommissariat Mannheim unter Tel. 0621 / 174 - 5555 oder an jede andere Polizeidienststelle.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung