Schriesheim im Bild 2023

22.01.2004

Der Festplatz ist ein wahres Pfund...

...mit dem Schriesheim wuchern kann - Was die Werbeagentur zum neuen Logo empfiehlt

Das Image Schriesheims als besonders gut angebundener OEG-Standort könnte die Stadt besser nutzen, empfiehlt die Mannheimer Werbeagentur Schmid. Zum Beispiel mit einer Werbe-OEG auf Rundfahrt, auffällige Schilder sollen den Weg in die Weinstadt weisen (rechts). Die Werbestrategen empfehlen auch vermehrte Werbung in Tageszeitungen - "das ist immer noch das werbeträchtigste Medium". Fotos: K


Von Christina Heinbockel

Schriesheim. Als eine der ersten Städte dieser Größenordnung setzt Schriesheim auf eine einheitliche Marketingkonzeption. Damit möchte sich die Gemeinde nach innen und außen unverwechselbar präsentieren. Nach dem wir in der letzten Woche über die Präsentation des Konzeptes ausführlich berichtet haben, stellen wir die Ideen der Werbestrategen heute im Detail vor.

Mit diesem Logo wird die Stadt künftig ihr Image pflegen, es ist allen Vereinen und Geschäften übrigens wärmstens ans Herz gelegt.

Im Auswahlverfahren hatte die Mannheimer Werbeagentur Holger Schmid die Stadt mit ihrem Vermarktungskonzept überzeugen können. Die Agentur wird auch bei seiner Realisierung beratend zur Seite stehen.


Die Vereinsvertreter, die in der letzten Woche als erste von der neuen Strategie erfuhren (wir haben berichtet), wurden mit einem ideenreichen Konzept konfrontiert: vor allem auffällige Schilder an der B 3 sollen den Weg nach Schriesheim weisen: "Schriesheim 500 Meter", "Schriesheim 300 Meter", "Jetzt sind sie da!" Die Hinweise sollen jeweils mit Bildern von Schriesheimer Sehenswürdigkeiten versehen sein. Laut Schmid stellen die rund 500 kostenfreien Parkplätze des Festplatzes ein Kapital der Stadt da, ein Pfund, mit es zu wuchern gelte. Der Festplatzparkplatz soll entsprechend angespriesen werden.

Zentrales Element des Konzeptes ist das neu geschaffene Logo. Es skizziert die Strahlenburg und eine Weintraube als wesentliche Erkennungsmerkmale Schriesheims. Weiche Linien und die rote Schrift sollen eine leichte, lockere, südländisch angehauchte Atmosphäre vermitteln. Diese Gestaltung zielt auf einen hohen Wiedererkennungswert und vielseitige Verwendungsmöglichkeiten ab. Mit dem Logo ist die Werbebotschaft "liebenswert - lebenswert" verbunden. Diese will das Schriesheimer Lebensgefühl aufgreifen. Bürgermeister Peter Riehl hat schließlich "schon immer gesagt, dass ich meine Stadt liebe." Alle sollen sich in der Botschaft wiederfinden: Stadtverwaltung, Verkehrsverein, BDS, Einzelhändler, Winzer, Vereine und Beherbergungsbetriebe. Sie sollen mit dem neuen Konzept arbeiten, um Schriesheim gemeinschaftlich nach außen darzustellen.

Die Werbekampagne will alle, die Schriesheim gar nicht oder nicht so gut kennen, auf die Vorzüge der Gemeinde hinweisen. Sie sollen auf eine romantische Weinstadt mit historischem Ortskern und Erholungswert im Grünen aufmerksam werden, deren Kulturangebot und Gastromonie zum Erleben und Genießen einlädt. Auf diesem Wege sollen sie entdecken, dass diese Stadt nicht nur liebenswert, sondern auch lebenswert ist. Sie bietet mit ihren restaurierten Fachwerkhäusern und Neubauten eine hohe Wohnqualität. Hinzu kommen gute Einkaufsmöglichkeiten, ein reges Vereinsleben mit kulturellen und sportlichen Angeboten sowie die zentrale Lage im Rhein-Neckar-Dreieck.

Als Werbeträger könnten Hinweistafeln an den Ortseingängen und innerorts, Anzeigen in Tageszeitungen sowie Plakate dienen (übrigens stuft die Mannheimer Werbeagentur die Tageszeitungen als Medium mit der höchsten Werbewirksamkeit ein. Auch Kinospots und Radiowerbung sind im Gespräch. Außerdem könnten Banner auf der OEG eingesetzt werden, da sie die Umlandgemeinden im Rhein-Neckar-Dreieck anfährt. Schriesheims Internetauftritt soll darüber hinaus an das neue Erscheinungsbild angepasst werden. Sein Ausbau zum virtuellen Rathaus ist möglich. Weitere wichtige Werbeträger der Stadt sind Veranstaltungen wie der Mathaisemarkt, die Kerwe und zahlreiche Vereinsfeste. Die Werbeagentur kann sich außerdem eine Fackelwanderung zum Bergwerk, Mitternachtsschwimmen im Waldschwimmbad oder einen Tag der Vereine vorstellen. Da Schriesheim das Projekt nicht allein finanzieren kann, wird die Stadt auch nach Sponsoren suchen und staatliche Zuschüsse beantragen.

In den nächsten Tagen und Wochen wird zunächst die Stadtverwaltung mit der Umsetzung des Konzeptes beginnen. Alle weiteren Beteiligten, wie Einzelhändler, Vereine und Winzer, sollen rasch eingebunden werden.

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung