Schriesheim im Bild 2023

25.03.2017

Bis zu 30 Flüchtlinge kommen ab April nach Schriesheim

Gebäude im Dossenheimer Weg soll bald bezugsfertig sein - Bis Frühsommer weitere Unterkünfte

Schriesheim. (fjm) Im April sollen 30 neue Flüchtlinge nach Schriesheim kommen. Sie werden in einer Gemeinschaftsunterkunft im Dossenheimer Weg 68 unterkommen, wie Integrationsbeauftragte Isabel Herschel gestern gegenüber der RNZ bestätigte. Stadtkämmerer Volker Arras hatte zuvor in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend von bis zu 70 Flüchtlingen im kommenden Monat gesprochen.

"Das würde die Idealbelegung in den Fensenbäumen einschließen", sagte Herschel gestern. Dort könnten bis Frühsommer 40 Geflüchtete in eine Gemeinschaftsunterkunft und mehrere angemietete Wohnungen einziehen. Der Mietvertrag mit der Baugenossenschaft Familienheim wurde bis Dienstag ausgehandelt, sei aber noch nicht unterzeichnet, sagte Bürgermeister Hansjörg Höfer. Trotzdem wurden die Häuser noch kurzfristig in eine geänderte Satzung zu den Nutzungsgebühren aufgenommen, die der Gemeinderat am Mittwoch bewilligte.

Nichts Neues in Sachen Carl-Benz-Straße

Diese Satzung ist notwendig, weil Nebenkosten wie Strom oder Wasser in Gemeinschaftsunterkünften für Obdachlose und Flüchtlinge nicht pro Person abgerechnet werden können. "Es gibt nicht in jedem Zimmer einen Zähler", erläuterte Arras, "deswegen kann nicht jeder dort Zugewiesene einen eigenen Vertrag abschließen."

Dies gilt aber nur für die Gebäude In den Fensenbäumen 22b und c. In den Häusern 22 und 22a mietet die Stadt einzelne Wohnungen für Familien an. "Die kümmern sich dann selbst um ihren Strom", so Arras.

Eigentlich war zu diesem Thema keine Aussprache geplant. Doch Christian Wolf von der Grünen Liste meldete sich auf Anregung seiner Fraktion zu Wort: Die Unterbringung im Dossenheimer Weg und die Gemeinschaftsunterkunft in den Fensenbäumen sei "nicht das, was unserem Integrationsgedanken entspricht." Man halte eine gemischte Belegung statt einer reinen Flüchtlingsunterkunft für notwendig. "Wir haben auch für die Leute, deren Wohnungen zwangsgeräumt werden, eine Verantwortung", so Wolf.

Seinen Vorschlag, eine öffentliche Begehung der Unterkunft im Dossenheimer Weg anzubieten, nahm Bürgermeister Höfer gern auf: "Dort gibt es momentan noch ein paar Restarbeiten von unseren Arbeitern zu machen." Innerhalb der nächsten zehn Tage solle das Haus allerdings bezugsfertig sein.

Was die ehemalige Gemeinschaftsunterkunft des Rhein-Neckar-Kreises in der Carl-Benz-Straße angeht, gibt es noch keine neuen Ergebnisse. "Wir stehen noch in Verhandlungen mit dem Eigentümer", sagte Arras auf Nachfrage von FW-Stadtrat Heinz Kimmel, "mehr kann ich dazu im Moment nicht sagen."

Die Zustimmung zur Satzungsänderung erfolgte schließlich einstimmig. "Heute geht es ja nur darum, dass bei den Nebenkosten am Ende die Abrechnung stimmt", sagte Michael Mittelstädt (CDU). Rainer Dellbrügge von der SPD ergänzte: "Diese Unterkünfte sind auf jeden Fall besser, als wenn die Leute auf der Straße stehen."

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung