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13.06.2017

Sprechchöre für die Schriesheimer Helfer in der Not

Wie Feuerwehr und Floorball-Abteilung des TV dem Dessauer Team mit Feldbetten und Frühstück aus der Patsche halfen

Schriesheim. (fjm) Gerade hatten die Floorballer der "Black Wolves" aus Dessau den U17-Meistertitel errungen, doch die Feierstimmung währte nicht allzu lange. Die Fahrt in Richtung Heimat war am Sonntag schon am Ortsausgang Schriesheims beendet: Der Mannschaftsbus blieb mit einem Defekt liegen. In ihrer hilflosen Lage wandten sich die Betreuer der Jugendmannschaft an die Freiwillige Feuerwehr. "Die waren völlig am Ende mit den Nerven", sagte Kommandant Oliver Scherer am Montag. Bald stellte sich heraus, dass der Bus über Nacht repariert werden musste.

Nach Rücksprache mit Bürgermeister Hansjörg Höfer beschlossen die Einsatzkräfte deshalb, den frischgebackenen Floorball-Meistern in der Mehrzweckhalle ein Notquartier einzurichten. Dazu wurden sämtliche 30 Feldbetten der Feuerwehr in den Vereinsraum gebracht. "Das gehört eigentlich nicht zu unserem Aufgabenbereich und sollte auch nicht der Regelfall werden", sagte Scherer.

Eigentlich werden die Feldbetten nur für Notfälle und das Zeltlager der Jugendfeuerwehr benutzt. Doch der Jubel der Floorballer war groß, als die Feuerwehr eintraf: Die Einsatzkräfte wurden mit Sprechchören ("Super Feuerwehr!") begrüßt. Gemeinsam wurde dann das Fahrzeug abgeladen und die Feldbetten aufgebaut. Die reichten zwar nicht ganz für die etwa 50 Spieler, Eltern und Betreuer. "Aber der Rest hat dann auf Turnmatten geschlafen", sagte Scherer.

Auf seine Anfrage hin kam auch Christine Eidenmüller vom TV Schriesheim zurück in die Mehrzweckhalle und kümmerte sich sofort um die Verpflegung der Dessauer mit kalten Getränken. So übernachteten die frischgebackenen Deutschen Meister erst einmal in der Weinstadt.

Eidenmüller stand auch am Montagmorgen um 5 Uhr auf, um bei der Bäckerei Heiß Brötchen für die gestrandeten Floorballer zu kaufen. "Zum Glück hatten die um 5.30 Uhr schon die erste Ladung fertig", sagte sie. Um 5.45 Uhr konnten die Dessauer Floorballer ausgiebig frühstücken, eine Stunde später traten sie dann erneut die Heimfahrt an - diesmal kamen sie immerhin bis kurz hinter Weimar.

Dort musste der Bus mit einer Reifenpanne auf der Autobahn stehen bleiben. Dort mussten sie zwischen 12 und 16 Uhr Stunden lang auf einen Ersatzbus aus Dessau warten. In dem ging die Fahrt dann weiter gen Heimat, allerdings im Schneckentempo: Nach einer Vollsperrung auf der A 9 standen die Dessauer noch eine Weile im Stau.

Gemeinsam mit Spielern und Betreuern richteten die Einsatzkräfte ein Notlager im Vereinsraum der Mehrzweckhalle ein. Foto: zg

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Autor: Rhein-Neckar-Zeitung